So findest du eine Wohnung mit Hund

09.09.2021 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Was muss ich als Hundebesitzer beachten?
  2. 2Welche Rechte habe ich als Hundebesitzer?
  3. 3Tipps für die Wohnungssuche mit Hund
    1. 3.1Wo finde ich Wohnungen?
    2. 3.2Welche Wohnung passt zu uns?
    3. 3.3Soll ich den Hund zur Besichtigung mitnehmen?
    4. 3.4Wie sieht die perfekte Bewerbung mit Hund aus?
  4. 4Fazit: Wie schwer ist es für Hundebesitzer wirklich, eine Wohnung zu finden?

Mit dem Vierbeiner eine neue Wohnung zu finden, stellt sich oft als eine Herausforderung dar. Besonders in Großstädten sieht der eigene Hund wie ein Minuspunkt bei einer Bewerbung für die neue Wohnung aus. Wir klären, ob du mit Hunden wirklich keine Chance auf dem Wohnungsmarkt hast und was du beim geplanten Umzug mit Hund beachten musst.

Was muss ich als Hundebesitzer beachten?

Du und dein vierbeiniger bester Freund sind gerade auf Wohnungssuche, aber du bist dir über die genauen Bedürfnisse nicht wirklich im Klaren? Es wirkt anfangs vielleicht wie ein unüberwindbares Hindernis, aber mit unseren Tipps wirst du ein schönes Zuhause für euch beide finden. Fangen wir bei der Größe der Wohnung an: Ist die Wohnung der Lebensmittelpunkt für Hundebesitzer und Hund, solltest du von Flächen unter 30 Quadratmetern absehen und definitiv nach einer größeren Bleibe Ausschau halten. Bist du jedoch oft unterwegs und nimmst beispielsweise den Hund regelmäßig mit ins Büro oder nutzt die Wohnung nur als Zweitwohnsitz, kann sie auch etwas kleiner ausfallen. Auch auf welcher Etage die Wohnung liegt, kann eine Rolle spielen. Vor allem bei älteren Tieren können Treppenstufen anstrengend werden. Eine Wohnung im Erdgeschoss oder auf der ersten Etage schont dabei seine Knochen und Gelenke (und auch deine, da du ihn dann nicht tragen musst). Anderenfalls kann bei höheren Etagen ein Aufzug sicherlich Abhilfe schaffen.

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Für die perfekte Bleibe können aber auch Faktoren außerhalb des Hauses eine Rolle spielen. Wird im Winter vor dem Haus gestreut, können im schlimmsten Fall die Pfoten des Hundes gereizt oder verletzt werden. Fällt im Sommer den ganzen Tag über die Sonne auf die Straße vor dem Haus, kann es unter Umständen zu Verbrennungen an den Pfoten kommen. Außerdem wird dir dein Hund immer dankbar sein, wenn sich ein Garten auf dem Grundstück befindet, wo er sich nach Herzenslust austoben kann.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich auch die Nachbarschaft an sich. Gibt es im Haus bereits Hunde, kann das ein Anzeichen für ein tierfreundliches Haus sein. Auch für die Bewerbung um eine Wohnung ist es gut zu wissen, wie es in der Hausgemeinschaft mit Tieren gehandhabt wird. Sind im Haus dagegen noch gar keine Haustiere vorhanden, kann dies ein Grund für den Vermieter sein, Bewerber mit Hund nicht in die engere Wahl als neue Mieter aufzunehmen.

Welche Rechte habe ich als Hundebesitzer?

Der Vermieter darf dir das Halten eines Hundes nicht einfach verbieten. Dafür hat nämlich der Bundesgerichtshof im Jahr 2013 gesorgt. Damals hatte eine Vermieterin dem Mieter schon im Mietvertrag die Hunde- und Katzenhaltung verboten. Der Mieter und seine Familie zogen trotzdem mit Hund in die Wohnung. Als die Vermieterin ihn aufgefordert hat, den Hund innerhalb von 4 Wochen abzugeben, passierte erstmals … nichts. Beim Gerichtsverfahren verlor die Vermieterin in zweiter Instanz und der Bundesgerichtshof stellte fest: Ein generelles Verbot für Hunde benachteiligt Hundebesitzer bei der Wohnungssuche. Klauseln, die die Hundehaltung ohne Angaben von Gründen verbieten, sind deshalb nichtig.

Das heißt jetzt allerdings nicht, dass jeder Mieter in seiner Wohnung einen Hund halten darf, nur weil der Vermieter das Verbot nicht generell aussprechen darf. Es bedarf trotzdem der Zustimmung des Vermieters. Das kann entweder im Mietvertrag direkt oder separat erfolgen – am besten lässt du dir die Bestätigung schriftlich geben. Sollten es nämlich triftige Gründe gegen Hunde im Haus geben, darf der Vermieter den Hund auch weiterhin verbieten. Zum Beispiel kann der Vermieter mit dem Hundewohl argumentieren, wenn der Hund zu groß für die Wohnung ist. Auch kann es schwierig werden, wenn du mehrere Tiere in der Wohnung hältst – zu viele sind ein guter Grund, sie generell zu verbieten.

Du wohnst schon länger mit deinem vierbeinigen Freund in deiner Wohnung und fürchtest, dass dir dein Vermieter eurer tierischen Wohngemeinschaft plötzlich einen Strich durch die Rechnung macht? Keine Angst: Nachträglich kann der Vermieter die Haltung nur selten verbieten. Wenn dein Hund nicht gerade plötzlich nachts zu bellen anfängt oder die Nachbarn anknurrt, musst du in der Regel nichts befürchten. Der Vermieter muss dem Mieter nämlich erstmal die Chance geben, solche Belästigungen zu vermindern.

Hunde sind also per Gesetz kein Ausschlusskriterium für die Auswahl eines Mieters. Dennoch ist es nicht unbedingt ratsam, direkt bei der Bewerbung mit den Gesetzestexten zu winken und damit auf den Mietvertrag zu hoffen. Denn letztlich entscheidet immer noch der Vermieter, und da kommt man mit einem guten ersten Eindruck sicher am besten zum Ziel.

Tipps für die Wohnungssuche mit Hund

Die perfekte Wohnung zu finden, ist immer eine Herausforderung. Schon ohne Hund kann es Monate oder gar Jahre dauern, bis man eine Wohnung gefunden hat, die den eigenen Bedürfnissen entspricht. Wenn dann noch der Hund dazu kommt, wird die Suche nochmal umso schwerer. In Sachen ideale Hundewohnung bist du jetzt schon ein Profi. Lass uns nun klären, wie du diese Wohnung findest – und auch bekommst.

Wo finde ich Wohnungen?

Wenndu auf der Suche nach einer Wohnung bist, solltest du das Thema unbedingt im Bekanntenkreis streuen. Es gibt oft jemanden, der von einer frei gewordenen Wohnung gehört hat und entsprechend vermitteln kann. Ein persönlicher Kontakt – wenn auch über Ecken – steht für viele Vermieter für Vertrauen. Im Gegensatz zu ganz fremden Bewerbern bist du damit sicherlich im Vorteil. Auch ein Beitrag oder eine Story auf Facebook und Instagram wird immer beliebter, um möglichst vielen Kontakten die Wohnungssuche mitzuteilen.

Welche Wohnung passt zu uns?

Dass eine Anzeige Aufschluss über die Wohnung geben sollte, liegt natürlich im Interesse von jedem, der eine Wohnung online anbietet. Du solltest jedoch nicht vergessen, dass die Anzeigen auf den Wohnungsportalen nicht immer von professionellen Agenturen eingestellt wurden. Oft stammen sie von Menschen, die so etwas vielleicht zum ersten Mal gemacht haben. Wenn also in der Anzeige wichtige Informationen zur Wohnung fehlen, muss das nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein. Hier kann ein kurzer Anruf helfen: Wenn die Telefonnummer in den Kontaktdaten des Anbieters steht, kannst du einfach kurz zum Hörer greifen und die wichtigsten Daten abfragen. Und nur weil es keine Bilder gibt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass die Wohnung nicht gut aussieht. Vielleicht hat es der Anbieter einfach technisch nicht hingekriegt, die Fotos von der Wohnung hochzuladen.

Ob telefonisch oder per Kontaktformular: Den Hund solltest du auf jeden Fall erwähnen. Angst, mit Hund direkt ausgesiebt zu werden, musst du nicht haben. Wenn es ganz explizite Gründe gegen einen Hund im Haus gibt, dann muss man einfach akzeptieren, dass es eben nicht die richtige Adresse für das neue Zuhause ist. Und: Du sparst dir letzten Endes selbst viel Zeit. Nichts ist schlimmer, als sich eine Wohnung anzuschauen, sich in sie zu verlieben, um dann kurz vor Einigung festzustellen, dass der eigene Vierbeiner gar nicht erwünscht ist.

Soll ich den Hund zur Besichtigung mitnehmen?

Wie wir bereits erwähnt haben, sollte der Hund beim ersten Kontakt nicht verschwiegen werden. Wenn du also zur Besichtigung eingeladen wirst, weiß der Vermieter, worauf er sich einlässt. Deinen Vierbeiner solltest du dennoch nicht mitnehmen. Das hat verschiedene Gründe: Möglicherweise ist die Anzeige nicht vom Vermieter direkt, sondern vom Vormieter eingestellt. Wenn er schon vor der Kündigungsfrist aus der Wohnung ausziehen möchte, hat er unter Umständen eine Vereinbarung, drei potenzielle Nachmieter auszusuchen und dem eigentlichen Vermieter vorzuschlagen. Nur weil Hunde in der Wohnung erlaubt sind, muss der Vormieter kein Freund von Hunden sein. Zudem kann der zusätzliche Stress mit einem fremden Hund in der Wohnung schnell überfordern. Da rattern Fragen wie: Bleibt der Teppich trocken? Spielt er mit der teuren Topfpflanze? Und wenn der Termin auch noch eine offene Besichtigung ist, in der dutzende Wohnungssuchende durch die Zimmer watschen, bleibt umso weniger Platz für den Hund.

Ist der Termin direkt mit dem Vermieter vereinbart, gelten eigentlich dieselben Regeln. Es sei denn, du weißt sicher durch die Anzeige oder das vorherige Telefonat, dass er auch ein Hundeliebhaber ist. Dann kannst du darüber nachdenken, deinen Vierbeiner mitzunehmen. Fürs Erste sollte er aber lieber draußen oder im Auto bleiben– und wenn dann das Gespräch positiv auf das Thema Hund kommt, kannst du erwähnen, dass er draußen wartet. Vielleicht wirft der Vermieter dann auch einen ersten Blick auf ihn und kann sich damit einen ersten Eindruck von dem vierbeinigen Familienmitglied machen.

Wie sieht die perfekte Bewerbung mit Hund aus?

Ob mit Hund oder ohne: Eine Bewerbungsmappe ist heutzutage schon Standard, um mit anderen Interessenten mithalten zu können. Hast du die Wohnung bereits angeschaut und bist interessiert, musst du dem Vermieter einige Unterlagen zusammenstellen. Dies tust du am besten ordentlich in einem gesammelten PDF. Neben unerlässlichen Informationen wie Schufa-Eintrag, Gehaltsnachweisen und einer Mieterselbstauskunft hilft es oft, auch nochmal eine eigene Note mitzugeben. Hier können nochmal einige Sympathiepunkte gesammelt werden: Ein vorangestelltes Anschreiben mit persönlichen Worten, warum es gerade diese Wohnung sein sollte, kann den entscheidenden Ausschlag geben. Was hat mir besonders gefallen? Was macht die Wohnung zu etwas Besonderem für mich? Das kann der geräumige Flur sein, die Aussicht vom Balkon oder schlicht die gute Lage für den Weg ins Büro.

Hier sollten dann auch unbedingt noch ein paar Worte über den Hund mit rein. Warum wird er sich in dieser Wohnung wohlfühlen? Warum werden ihn alle Nachbarn lieben? Rechts oben im Anschreiben kommt am besten noch ein gemeinsames Foto mit dem Hund. Das signalisiert, dass er zur Familie gehört und aus dem Alltag nicht wegzudenken ist. Ein spontanes Bild aus dem Leben reicht hier vollkommen aus – du musst deshalb nicht extra die Fotosession in der Natur beim Profi-Fotografen buchen. Sind die Bewerbungsunterlagen nun vollständig und ordentlich in ein Dokument eingepflegt, heißt es ab jetzt: abschicken, abwarten und Daumen (bzw. Pfoten) drücken.

Fazit: Wie schwer ist es für Hundebesitzer wirklich, eine Wohnung zu finden?

Es ist wohl wahr, dass Umziehen mit dem Hund eine Herausforderung ist – keinesfalls jedoch eine unlösbare. Es gibt etwa 10 Mio. Hunde in deutschen Haushalten und natürlich finden auch viele der Hundebesitzer eine neue Wohnung; du musst nur wissen, wie. Sicherlich helfen können Recherchen vorab zur Wohngegend und Informationen zur Wohnung sowie zum Haus selbst, um herauszufinden, wie der Vermieter zu Haustieren steht –vielleicht ist er ja selber ein Tierfreund. Dann wird die Suche nach einer Mietwohnung mit Hund noch leichter. Grundsätzlich bedarf es jedoch immer viel Geduld und Zeit sowie unzählige Besichtigungen, um die richtige Wohnung zu finden. Hast du dann jedoch deine Traum-Wohnung gefunden und fühlt sich auch noch der Hund wohl, dann hat sich die Suche doch allemal gelohnt.

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