Diese Dinge braucht Dein Auto für den Winter
Jeden Herbst ist es das gleiche Spiel: Dein Auto verlangt Aufmerksamkeit, damit es problemlos das kalte Halbjahr übersteht. Das fängt bei den Reifen an. Außerdem machen Extras wie eine Sitz– oder Standheizung den Winter angenehm. Dein Auto hat so etwas nicht? Kein Problem: Das gibt es zum Nachrüsten. Welche Optionen Du hast und worauf Du achten solltest, liest Du hier.
Das A und O: die richtigen Reifen
Wenn es kalt wird, greifen Sommerreifen nicht mehr richtig. Ihre Gummimischung verträgt den Schnee nicht. Die Pneus werden hart, finden keinen Halt und rutschen. Sobald Schnee oder Eis die Straßen bedecken, schreibt der Gesetzgeber deshalb Winter– oder Ganzjahresreifen mit „M&S“-Kennung und mindestens 1,6 Millimetern Profil vor. Wenn Du einen gebrauchten Satz Winterreifen kaufst, achte darauf, dass Du noch lange etwas davon hast: Nach spätestens sechs Wintern sind sie verschlissen. Der ADAC empfiehlt außerdem ein Mindestprofil von vier Millimetern – achte also peinlich genau auf Restprofil und Alter.
Wenn Du Kompletträder kaufst, müssen die Felgen zu Deinem Auto passen. Hier sind viele Faktoren ausschlaggebend: Durchmesser, Breite, Einpresstiefe, die Form des Felgensterns, Lochkreisanbindung und Nabendurchmesser. Zu kompliziert? Macht nichts, es gibt einen Ausweg: Mit Felgen, die es serienmäßig auf Deinem Modell gab, gehst Du auf Nummer sicher. Alternativ kannst Du Winterräder aus dem Zubehör kaufen, die im zugehörigen Gutachten explizit Dein Auto aufführt. Bei Unklarheiten kannst Du den Verkäufer ansprechen.
Checkliste: Mit dem Auto sicher durch den Winter
Genug Theorie, auf zur Praxis – mit diesen Dingen im und am Auto fährst Du sicher durch den Winter:
✓ Winterreifen: mindestens vier Millimeter Profil, maximal sechs Jahre im Einsatz.
✓ Schneeketten: damit du auch im dichten Schnee und Matsch gut vorankommst; kaufe sie passend zu Deiner Radgröße.
✓ Frostschutz für das Kühlwasser: Menge und Mischungsverhältnis müssen stimmten. Achte beim Kauf auf die korrekte Bezeichnung.
✓ Frostschutz für die Wischanlage: Ein Kanister im Kofferraum schadet nicht.
✓ Eiskratzer: Ein Guckloch langt nicht, die Scheiben müssen frei sein. Zur Not tut es ein Küchenbrettchen mit geraden Kanten. Alte Handschuhe im Handschuhfach erleichtert die Arbeit.
✓ Handfeger: Schnee auf dem Dach kostet Bußgeld.
✓ Fußmatten aus Gummi: pflegeleichter als die guten Teppich-Matten
✓ Große Decke: Sie wärmt Dich, falls Du liegenbleibst.
✓ Klappspaten: Lieber haben als hätten – wenn die Räder mal in einer Schneewehe stecken.
✓ Handyladekabel: Du weißt, warum.

Checkliste: Komfortabel durch den Winter
So viel zur Pflicht. Wenn Du Dich an die Liste oben hältst, solltest Du problemlos durch den Winter kommen. Jetzt folgt die Kür: Ein Auto kann im Winter nämlich sehr angenehm sein, wenn es im richtigen Moment und an den passenden Stellen heizt. Das sind Deine Möglichkeiten:
Standheizung
Viel besser geht es nicht: Mit einer Standheizung heizt sich Dein Auto selbstständig auf. Nach zehn bis 30 Minuten steigst Du in einen warmen Innenraum, das Eis auf den Scheiben ist weggetaut und sogar der Motor hat schon Temperatur. Je nach Zubehör kannst Du den Heizzeitunkt im Auto programmieren oder per Fernbedienung bzw. Smartphone-App spontan wählen.
Firmen wie Webasto oder Eberspächer biete Standheizungen für Benziner und Diesel an. Ein Neuteil kostet samt Einbau in der Regel rund 1.200 Euro. Mit gebrauchten Geräten und freien Werkstätten lassen sich mehrere hundert Euro sparen. Voraussetzung sind komplette Sets mit Kabelbaum und Halteblechen. Fehlende Teile ruinieren die Bilanz.
Sitzheizung
Bei Stoffbezügen angenehm, bei Leder Pflicht: Ohne Sitzheizung können sich Autositze ganz schön gemein anfühlen. Mittlerweile steht die Sitzheizung bei fast jedem Auto in der Aufpreisliste. Wenn Sie in Deinem Auto fehlt, hast Du dennoch mehrere Möglichkeiten, Dir gemütlich den Rücken heizen zu lassen.
Etwas klobig, aber keine schlechte Option: Du kannst die komplette Innenausstattung gegen eine andere mit Sitzheizung tauschen – vielleicht sogar eine, die Dir besser gefällt. Bei älteren Autos ohne Airbags in den Sitzen geht das mit etwas Geschick und überschaubarem Werkzeug in Eigenregie. Die Verkabelung sollte jemand übernehmen, der sich gut auskennt. Wenn Du Deine alten Sitze geschickt verkaufst, kostet die Aktion nicht einmal viel Geld.
Wenn Du Deine Sitze behalten willst, kannst Du Heizmatten unter den Bezügen nachrüsten. Die sind nicht teuer und leichter zu verschicken als eine ganze Ausstattung. Dafür steigt der Aufwand: Du musst die Sitze ausbauen und die Polster abziehen, danach wieder alles zusammenbauen. Bei manchen Autos schafft das nur ein Sattler ohne Beschädigungen. Das Problem mit der Verkabelung bleibt.
Zu aufwändig? Es geht auch einfacher: Sitzheizungen gibt es als Sitzauflagen mit einer Stromversorgung über den Zigarettenanzünder. Diese Variante sieht nicht besonders hübsch aus, funktioniert aber ähnlich gut und macht beim Einbau garantiert keine Probleme.

Lenkradheizung
Ja, das klingt dekadent und unnötig. Aber das denkst Du nur solange, bis Du mal ein Auto mit Lenkradheizung gefahren bist. Denn ein warmer Überzug tut kalten Fingern unglaublich gut. Der Nachteil: Eine Lenkradheizung lässt sich nur nachrüsten, wenn der Hersteller so etwas für Dein Auto angeboten hat. Und selbst dann handelt es sich um eine aufwändige Aktion. Du brauchst Lenkrad, Schleifring, Kabelbaum, Schalter und jemanden, der alles einbaut.
Einige Hersteller bietet eine provisorische Lösung an: Ein beheizter Lenkradbezug mit Stecker für den Zigarettenanzünder wärmt das Lenkrad auf. Während der Fahrt darfst Du den Bezug aber nicht am Lenkrad lassen. Die Wärme verfliegt zu schnell, um sie genießen zu können. Wir raten von dieser Lösung ab.
Dachgepäckträger und Dachboxen
Winter bedeutet: Winterurlaub. Am liebsten mit Skiern und Snowboards in den Bergen, oder gemütlich mit Geschenken bei der Familie. In jeden Fall brauchst Du Platz im Auto. Den bekommst Du schnell und einfach mit einer Dachbox (Jetbag) und einem Satz Dachgepäckträger. Vorteil: Schmutzige Dinge, wie zum Beispiel nasse Stiefel, versauen nicht den schönen Teppichboden im Kofferraum – sie kommen einfach aufs Dach.
Dachboxen und –gepäckträger gibt es von verschiedenen Herstellern. Firmen wie Thule bauen vor allem universelle Teile, die bei mehreren Fahrzeugmodellen passen. Manche Autohersteller haben spezielle Modelle für ihre Autos im Programm, zum Teil sogar mit den passenden Lacken. In allen Fällen gilt: Beachte die maximale Dachlast Deines Autos – und besorge Dir ein paar helfende Hände für die Montage.
Fazit
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Autos: Mit guter Vorbereitung und den richtigen Extras wühlst Du Dich entspannt durch den Winter. Falls doch etwas schiefgeht, hast Du alles Nötige an Bord. Wir wünschen Dir entspannte Fahrten durch die kalten Monate! Falls du noch ein paar Tipps benötigst, wie du dein Auto winterfest machst, findest du hier den passenden Ratgeber.