So wäschst du deine Wäsche richtig: mit Spaß und ökologisch verträglich
Erinnerst du dich, wie leicht Zimmer aufräumen bei Mary Poppins aussah? Ein Lied, ein Tanz, schon ist der Wäscheberg gewaschen, getrocknet und fein säuberlich im Schrank zusammengelegt. Hach, wenn doch jedes Mal eine freundliche Hexe für die nervigen Aufgaben des Haushaltsalltags zur Stelle wäre! Die Wäsche, die sich von selbst faltet, bleibt leider bisher noch ein Trick aus dem Reich des Wunschdenkens. Wie du dir die richtige Motivation für den Umgang mit der Wäsche holst, zeige ich dir im folgenden Beitrag.
Grundsätzlich aber gilt: Trennen ist die halbe Wäsche. Dabei solltest Du mindestens folgende Farben sammeln, um die Farbqualität deiner Kleidung solange wie möglich zu erhalten: weiß (hell), bunt und schwarz (dunkel)
Hast Du besonders viele Stoffe, die fein sind, solltest Du diese ebenso getrennt mit Feinwaschmittel waschen (hier sind keine Bleichmittel enthalten). Vollwaschmittel hingegen eignen sich für weiße und Kochwäsche – ab 60° entfalten diese eine bleichende Wirkung. Color-Waschmittel wiederum schützen besonders die Farbe bei bunter Kleidung.

6 Tipps für das richtige Wäschewaschen
- Verwende weniger Waschmittel. Heutige Waschmittel sind etwa doppelt so ergiebig wie vor 20 Jahren, dennoch ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Waschmitteln in Deutschland kaum gesunken. Jeder Waschgang belastet damit die Umwelt.
- Nicht zu häufig waschen. Das ist nicht nur schlecht wegen der Chemikalien, die im Abfluss landen, sondern auch, weil es die Lebensdauer der Klamotten verringert. Jeans, Jacken und Pullover, die nicht verschmutzt sind, können beispielsweise über Nacht draußen oder im Gefrierfach auslüften und verlieren dort unangenehme Gerüche.
- Nicht heiß waschen! Laut Umweltbundesamt sollten 60° die absolute Ausnahme bilden, bei ansteckenden Krankheiten zum Beispiel. 20°, 30° oder 40° reichen im Normalfall vollkommen aus. Das schont die Kleidung und die Umwelt. Nur gelegentlich solltet ihr heiß waschen, weil die Maschine sonst anfangen kann zu schimmeln. Deshalb solltet ihr zwischen den Waschgängen auch die Tür immer offen lassen!
- Waschmittel ist nicht gleich Waschmittel. Moderne Waschmittel enthalten Inhaltsstoffe, die im Klärwerk nicht abgebaut werden können. Das sind zum Beispiel Duftstoffe wie polycyclische Moschusverbindungen, Isoeugenol, Cinnamal, Evernia Furfuracea Extract oder Majantol aber auch Biozide, die vor allem in Hygienewaschmitteln vorkommen. Achtet deshalb bei eurem Waschmittel darauf, dass dieses nicht zu viele Inhaltsstoffe enthält, die schwer abbaubar sind.
- Pulver ist besser als Flüssigwaschmittel; Finger weg von Weichspülern; lieber keine XXL-Packungen kaufen, da diese oft Füllstoffe enthalten und, wenn möglich, zu Biowaschmitteln oder Waschnüsse greifen.
- Qualitativ hochwertige Kleidung hält länger, weil man sie besser behandelt. Schau dir dazu auch gerne den Artikel meiner Kollegin Marit Blossey an, die dir zeigt, warum wir nicht auf billige Kleidung setzen sollten. Wegwerfkleidung ist nämlich meist schlecht produziert, hält oft schon den ersten Waschgang nicht stand und landet dann im Müll. Das ist für die Umwelt der Supergau. Also lieber mehr investieren, das zahlt sich am Ende aus.
Wäsche aufhängen: Die Einstellung ist alles!
Das solltet ihr auf jeden Fall vermeiden: gewaschene Wäsche in der Maschine zu lange liegen lassen, weil ihr keine Lust hattet, sie aufzuhängen. Die Wäsche fängt dann nämlich an, zu muffeln und schimmelt im schlimmsten Fall. Wer die Maschine anstellt, muss auch die Disziplin aufbringen, die Wäsche danach rauszuholen.
Besser noch: Gleich die Disney-Klassiker dabei anschauen – ein Trick, der übrigens auch beim Bügeln sehr gut helfen soll. Wenn die Vögelchen Cinderella beim Hausputz helfen, fühlt ihr euch auch beflügelt, den Wäscheberg in Angriff zu nehmen!

DIY: Wäscheständer selber bauen
Wäsche auf dem Ständer sieht nie gut aus, und wenn wir mal ehrlich sind, bleibt sie auch fast immer länger hängen als ursprünglich geplant, oder? Gerade in kleinen Wohnungen nimmt der Wäscheständer daher zu viel Platz weg, erzeugt mit seinem unansehnlichen Dasein Stress und mindert dementsprechend die Lebensqualität. Das muss aber nicht sein!
Den Wäscheständer selber zu bauen ist eine Option, die Spaß macht und den Wäscheständer perfekt an die eigenen vier Wände anpasst. Dazu braucht ihr: einen Akkuschrauber, eine Bohrmaschine, Bretter in der richtigen Länge, eine Wäscheleine, Schrauben und einen Bleistift. Wer möchte, kann den Wäscheständer in einer fröhlichen Farbe streichen – dann braucht ihr allerdings noch Holzfarbe.
Wer sich einen großen Teil der Zuschneide- und Bohrarbeit sparen möchte, kann auch eine Sprossenwand oder eine Holzleiter umfunktionieren.
Wäscheständer müssen, auch wenn ihr Name etwas Gegenteiliges vermuten lässt, nicht unbedingt stehen. Sie können nämlich auch hängen. Knapp unter der Decke zum Beispiel. Für einen Deckentrockner braucht man nur ein cleveres Flaschenzugsystem und einen Holzrahmen mit Löchern, durch die man die Wäscheleine fädelt. Auch eine Aufhängung an der Wand ist möglich. Wandwäscheständer können sehr dekorativ eingesetzt werden und sind ziemlich praktisch, weil man sie nicht auf- und abbauen muss. Zum Beispiel kann man ihre Halterung wie Bilder bemalen oder in fröhlichen Farben streichen, dann kommen sie wie Deko-Elemente daher.
Cheatcode: Trockner kaufen
Okay, es ist ein bisschen geschummelt. Laut Umweltbundesamt ist und bleibt das Trocknen der Wäsche auf dem Wäscheständer oder der Wäscheleine die umweltfreundlichste Methode. Aber wenn du den Platz und das nötige Kleingeld hast, darfst du natürlich auch einen Trockner oder eine Waschmaschine mit Trockner kaufen. Beim Kauf solltest du dann aber auf eine effiziente Energieklasse achten (A++ oder A+++). Wie beim Waschen sollte der Trockner nach Möglichkeit immer voll beladen werden und die Drehzahl sollte möglichst hoch sein (Richtzahl: 1.400 Umdrehungen). Warum? Je höher die Drehzahl, desto schneller wird die Wäsche trocken und desto weniger Energie benötigt der Trockengang.
Fast geschafft: Wäsche abnehmen
Der eigentlich wirklich nervige Teil des Wäschewaschens ist das Bügeln und Falten, da sind wir uns wahrscheinlich alle einig. Die Wäsche ist trocken und hängt auf der Leine – seit Tagen. Ihr bietet euch ein unerbittliches Blickduell, doch die Kleidung auf dem Wäscheständer starrt mit leerem Blick zurück. Du blinzelst zuerst. Da hilft alles nichts. Du musst sie jetzt abnehmen.
Also, Playlist auflegen und los geht’s! Vielleicht hilft auch das: Probier’s doch mal mit einer Falthilfe, die soll ja angeblich wahre Wunder wirken.