Was du beim Werkzeugkasten zusammenstellen beachten solltest
Die universelle Weisheit eines jeden Bastlers – oder versierten Festivalbesuchers: „Wenn nichts mehr hilft, hilft Panzertape!“. Wenn du aber für alle Fälle im Haushalt etwas besser (aus)gerüstet sein willst, solltest du einen kleinen Werkzeugkoffer mit den gängigsten Werkzeugen ausstatten. Ich erkläre dir im Folgenden, was du meiner Erfahrung nach für die kleinen und großen Arbeiten im Haushalt brauchst.
Richtig messen: Zollstock & Stahlrollbandmaß
Es soll ja Menschen geben, die tatsächlich schon ganze Wohnungen mit dem Lineal ausgemessen haben. Da ein Zollstock aber wirklich eines der günstigsten Werkzeuge ist und du diesen zum Teil sogar als Werbegeschenk erbeutet kannst, sollte er wirklich in keiner Werkzeugkiste fehlen. Für Holzarbeiten bzw. kleinere DIY-Projekte kann sich auch die Anschaffung eines ebenfalls nicht teuren Stahlrollbandmaßes lohnen, das in einer etwas höheren Genauigkeitsklasse als der Zollstock spielt.
Wenn du etwas mehr Geld und Sinn für Werkzeugspielereien übrig hast, kannst du vor allem bei der Raumvermessung eine Bequemlichkeitsstufe höher schalten und in einen Laser-Entfernungsmesser investieren.

Hammer
Ein Hammer darf in keiner Werkzeugkiste fehlen. Die Standardvariante, auch Schlosserhammer genannt, hat ein Kopfgewicht von ca. 300g und kann für alle gängigen Arbeiten verwendet werden. Auch ein Latt- bzw. Zimmermannshammer ist eine gute Investition. Dieser wird vorrangig im Holzbau verwendet und hat gleichzeitig eine Nagelbahn zum Einschlagen von Nägeln und auf der anderen Seite eine Klaue, um Nägel zu ziehen. Damit können Heimwerkerinnen und Heimwerker auch eine Kneifzange ersetzen.
Schraubendreher
Kreuzschraubendreher, Schlitzschraubendreher, Torxschraubendreher oder Schraubendreher für Feinmechanik – die Liste an Möglichkeiten, um diverse Schrauben festzudrehen oder zu lockern, ist lang. Für den gängigen Hausgebrauch reicht aber die Anschaffung eines Sets von Kreuz- und Schlitzschraubendrehern, das die Standardgrößen bedient. Wer Lampen bequem anbringen möchte, für den empfehle ich, sich neben einem Schlitzschraubendreher auch einen Spannungsprüfer bzw. Phasenprüfer anzuschaffen. Der passt nämlich nicht nur in die kleinen Schlitzschrauben der Lüsterklemme, sondern zeigt auch an, ob du vergessen hast die Sicherung rauszudrehen und ob es sicher ist, die Stromkabel zu verbinden.
Wenn du ambitioniert bist und auch hier upgraden willst, bist du mit einem Set aus verschieden Bits und einem Ratschenschraubendreher gut bedient und für alle Schraubenarten gerüstet.
Akkuschrauber & Schlagbohrer
Wer schon einmal einen Umzug mitgemacht und an einem Tag diverse Möbel aufgebaut hat, weiß einen Akkuschrauber zu schätzen. Mit dem passenden Aufsatz kann hier auch das Bit-Set des Ratschenschraubendrehers mit dem Akkuschrauber kombiniert werden. Eine Win-Win-Situation für dein Handgelenk und ein enormer Zeitgewinn!
Du möchtest Löcher in die Wand bohren, um anschließend Dübel zu versenken und Regale und Co mit Schrauben zu befestigen? Dann führt kein Weg an einer Schlagbohrmaschine vorbei. Punkt.
Zangen: Kombizange & Wasserpumpenzange
Wie du vielleicht schon herausgelesen hast, sind Sets dem Einzelwerkzeug vorzuziehen. Das gleiche gilt natürlich auch für Werkzeuge, die mehrere Funktionen kombinieren. Solltest du dich nicht für den bereits erwähnten Latthammer entscheiden, aber trotzdem Nägel aus Wänden ziehen wollen, brauchst du auch weiterhin keine Kneifzange, sondern kannst elegant zur Kombizange greifen. Die kann wirklich so ziemlich alles, was eine Zange können soll.
Da aber auch Kombizangen Grenzen haben, solltest du noch eine Wasserpumpenzange für deine Werkzeugkiste vorrätig haben. Die wirst du nämlich brauchen, wenn du einen größeren (und gerne mal klemmenden) Verschluss aufdrehen oder sicher zudrehen willst. Ich sage nur: Abflussrohre. Auch Schrauben und Muttern lassen sich ohne Investition in ein Gabel- und Ringschlüssel-Set mit dieser Zange lösen. Ich persönlich würde mir aber trotzdem eins zulegen.

Schneidwerkzeuge: Cuttermesser, Seitenschneider und Fuchsschwanz
Ob Papier, Plastik oder Gummi – eine scharfe Klinge ist bei vielen kleinen Heimwerkerarbeiten unverzichtbar. Und im Gegensatz zum Scherenblatt kannst du eine stumpfe Cutterklinge ganz einfach schrittweise bis zur nächsten, scharfen Klinge abbrechen. Außerdem lässt sich ein Cuttermesser prima als etwas uneleganterer Brieföffner zweitverwerten.
Schnipp-Schnapp, Draht ab. Ungefähr so funktioniert ein Seitenschneider. Wo also Schere und Cuttermesser scheitern, ist er gefragt – und sollte schon in deiner Werkzeugkiste auf den Einsatz warten.
Und wo wir schon beim Thema durchtrennen von Dingen sind, endet unsere Einkaufsliste für den Werkzeugkoffer mit der Allround-Säge fürs Grobe. Mit dem Fuchsschwanz lassen sich Bretter, Bohlen und Kanthölzer jeder Art kürzen. Wer es auf harte Kunststoffe oder sogar Metall abgesehen hat, sollte aber unbedingt noch eine Metallsäge ins Auge fassen. Denn auch ein Fuchs kann nur tun, was ein Fuchs tun kann: Holz sägen.
Fazit
Mit den hier genannten Werkzeugen seid ihr schon super ausgestattet und habt eine solide Grundausstattung zum Basteln und Heimwerken. Ihr könnt Abstände messen, Schauben drehen, Nägel in die Wand schlagen, Lächer bohren, diverse Sachen schneiden und Muttern lösen. Damit könnt die wichtigsten Arbeiten bewerkstelligen und habt ein handliches Repertoire an Werkzeugen.