Tipps vom Profi: Mache was gegen den Schweinehund & miste deine Wohnung aus
Bist du auch im Marie-Kondo-Aufräumfieber? Hier erfährst du von einer Expertin, wie du das Ausmisten richtig angehst.
Die Wohnung aufzuräumen ist ja so eine Sache. Warum man mal richtig ausmisten sollte und wie man sich dafür überhaupt motiviert, verrät uns Ordnungscoach Nina Brach. Sie hat jahrelange Erfahrung mit dem Ausmisten von allen möglichen Arten von Wohnungen und WGs. In einem Interview hat sie uns schon mal Aufschluss darüber gegeben, wie sie zu diesem Berufswunsch kam. Jetzt hat sie für uns auch noch die Top-Gründe zusammengetragen, warum es sich lohnt mit dem großen Aufräumen zu beginnen.
√ Du hast mehr Zeit für dich, für deine Freunde und Familie
√ Mehr Ruhe – sowohl innere Ruhe als auch im Umfeld
√ Mehr Zufriedenheit
√ Weniger Streit im Familien- oder WG-Leben
√ Zu viel Zeug hält dich in der Vergangenheit fest
√ Zu viel Zeug kann dich bares Geld kosten
Wie du deinen Schweinhund überwinden kannst
Die Gründe haben dich zwar überzeugt, du weißt aber immer noch nicht, wie du anfangen sollst? Genau da hat Nina Brach die richtigen Ratschläge für dich!
Bestandsaufnahme: Mache Fotos von den Räumen deiner Wohnung
Wenn du dich umschaust und mal alles in Bildern festhältst: Was siehst du darauf? Was stört dich? Was soll anders werden und wie? Du kannst die Bilder auch ausdrucken, auf ein großes Blatt Papier kleben und konkrete Notizen drum herum machen und Dinge markieren. Durch die Fotos bekommst du einen indirekteren, etwas distanzierteren Blick auf die Räume und es fällt leichter, objektiv nach Lösungen zu suchen.
Zukunftsreise: Wie willst du leben?
Stelle dir vor: Du sitzt in einigen Monaten in deiner Wohnung und sie sieht aus, wie du es dir immer erträumt hast. Sie ist aufgeräumt und luftig, nicht zu voll. Keine Dinge erinnern dich ständig daran, dass du sie noch wegräumen oder verkaufen wolltest oder Ähnliches. Wie fühlt sich das an? Was siehst du? Was riechst du? Welche deiner Gedanken, die da kommen, möchtest du gleich notieren und umsetzen? Versetze dich immer wieder in diese Gedankenreise zurück, wenn es dir schwerfällt, dich zu motivieren.
Mein innerer Schweinehund: Erkennen, was dich vom Ausmisten abhält
Es ist besonders wichtig, dass du dir selbst keinen zu großen Druck machst. Denn bei zu viel Stress blockieren fast alle Menschen automatisch. Also sei nett zu dir selbst! Erkenne lieber, was dich zurückhält. Das kann zum Beispiel sein:
√ Du bist überwältigt von der Menge. Es ist einfach alles viel zu viel für dich? Wo sollst du nur anfangen? Lasse dir gesagt sein: Fange klein an. Mache überschaubare Schritte, setze dir keine zu großen Ziele.
√ „Das brauche ich eigentlich nicht, aber es hat doch mal so viel Geld gekostet!“ – Auch bei so einer Aussage solltest du dich fragen: Brauche ich es wirklich? Benutzt du es? Oder kostet es dich eigentlich Geld, weil es wertvollen Platz in deiner Wohnung einnimmt – für die DU die Miete zahlst? Wenn Du sie verkaufst, musst du dich nicht länger über die unnützen Dinge ärgern, vielmehr kannst du dir etwas gönnen, was dir wirklich gefällt.
√ „Das kann ich nicht weggeben, das habe ich geschenkt bekommen!“ – Schon klar, aber magst du es denn? Nein? Dann weg damit! Beim Schenken geht es um den Moment des Schenkens und den Gedanken, jemandem eine Freude zu machen. Und du hast dich gefreut, dass derjenige an dich gedacht hat und dir etwas Gutes tun wollte, richtig? Dann hat das Geschenk seinen Zweck erfüllt und es darf ohne schlechtes Gewissen gehen, wenn es dir nicht gefällt. Vielleicht kannst du jemand anderes damit beglücken?
√ „Ich hebe es lieber auf. Vielleicht brauche ich das irgendwann noch einmal!“
Ja aber wofür und wann brauchst du es wirklich? Mal ganz objektiv. Wenn du es nicht sinnvoll verstauen kannst, solltest du besser auf das Ausleihen von Dingen umsteigen.
√ „Ich hebe es für die Kinder auf. Die sind froh, wenn sie ihre erste eigene Wohnung haben“ – Das stimmt nur zum Teil. Vieles wird in 10-15 Jahren nicht mehr zeitgemäß sein und dann auch oft nicht mehr wirklich zu gebrauchen sein (Plastik wird beispielsweise brüchig).
Lese jetzt den 2. Teil der Tipps von Nina Brach und erfahre dort alles über Tools und Tricks zum Ausmisten, über Durchhaltehilfen und die richtige Belohnung.
Fotos: Klein aber