Upcycling mit Kerzenresten: So machst du deine eigene Kerze
Wir haben gleich 3 Anleitungen für dich, wie du dir ganz easy Kerzen selber machen kannst. Und dafür brauchst du größtenteils sogar nur alte Kerzenreste!
In der Winterzeit sind Kerzen einfach nicht wegzudenken. Sie verwandeln das Zuhause in einen heimeligen Zufluchtsort vor der Kälte. Der Duft und die Wärme, die sie verstrahlen, hat man besonders in den dunklen Monaten so dringend nötig. Doch oft brennen sie nicht komplett aus, der Docht ist zu kurz oder geht kaputt. Deswegen habe ich begonnen Kerzenreste zu sammeln, um sie dann wieder zu verwenden. Klingt einfach? Ist es! Und es stellt auch eine super Möglichkeit zum Recyceln dar. So tut man gleich noch was für die Umwelt.
Hier kommt meine Anleitung zur eigenen kreativen Kerze, die man auch gut verschenken kann!
1. Streifenkerze aus Resten im Einmachglas
Material:
✓ Kerzenreste
✓ Kerzendocht
✓ verschiedene Gläser (Gurken-, Marmeladen- oder Jogurtgläser)
✓ Holzspieß oder Zahnstocher
✓ Schalen für das Wasserbad
✓ optional: Duftöl
So gehst du vor:
Du startest damit, dass du deine Kerzenreste farblich sortierst und sie von Docht, Schmutz und Metall befreist. Denn so schaust du, welche Farbe zuerst in dein Glas kommt, welche dazu passt und als zweiter Streifen ergänzt werden kann und welche dann als drittes und meinetwegen viertes gut passen könnte.
Anschließend kann es richtig losgehen und du bringst einen kleinen Topf mit wenig Wasser zum Sieden. Wenn das Wasser kurz vor dem Kochen ist, kannst du deine Schüssel mit der Wunschfarbe deines Wachses vorsichtig in den Topf stellen.
Tipp: Hier am Besten eine Schale nehmen, die nicht mehr so oft verwendet wird, da oft Ölreste von den Kerzenresten auch nach dem Abwasch länger haften bleiben. Es sollte auch kein Wasser zu den Kerzenresten spritzen – also achte auf eine kleine Herdflamme und darauf, dass das Wasser nur leicht köchelt.
Währenddessen das Wachs langsam im Wasserbad zerfließt, kümmerst du dich nun um deine Gläser. Die gebrauchten Gläser solltest du vorher ordentlich spülen und von ihren Etiketten befreien. Hartnäckiger Kleber lässt sich easy mit Aceton lösen.
Danach wickelst du deinen Docht um einen Holzspieß, bis er die perfekte Länge für das Glas erreicht hat. Wenn der Spieß auf dem Gläserrand aufliegt, sollte das Ende vom Docht den Boden berühren. Notfalls kannst du den Docht auch mit ein klein wenig Wachs am Boden des Glases festkleben, damit er beim Einfüllen des Wachses nicht verrutscht.
Wenn die erste Farbe des Waches geschmolzen ist, kannst du bei Bedarf etwas Duftöl wie etwa Lavendel, Rose, Vanille oder Kokos hinzumischen. Und wenn das erledigt ist, kannst du mit einem Löffel das flüssige Wachs ins Glas füllen, bis du die gewünschte Farbhöhe erreicht hast.
Jetzt lässt du die erste Wachsschicht komplett austrocknen. Das kann einige Zeit dauern. Bei mir waren es meist 30-45 Minuten, bis ich eine weitere, andere Wachsschicht darauffüllen konnte. Denn es kann passieren, wenn das Wachs nicht komplett getrocknet ist, dass die die einzelnen Wachsschichten ineinander verlaufen und das sieht am Ende nicht so toll aus. Diesen Vorgang wiederholst du jetzt sooft mit den verschiedenen Farben, bis dein Glas gefüllt ist. Den überflüssigen Docht erst abschneiden, wenn das Wachs ausgehärtet ist.
2. Ganz einfach: Kerze aus Resten in der Dose
Material:
✓ Kerzenreste
✓ Kerzendocht
✓ Konservendosen
✓ Holzspieß oder Zahnstocher
✓ Küchenhandschuhe
✓ optional: Duftöl
✓ optional: Bänder und Geschenkpapier
So gehst du vor:
Perfekt: Diese Kerzenvariation ist tatsächlich die einfachste von den 3 hier vorgestellten und sie macht auch die wenigste Sauerei in der Küche.
Du bringst in einem Topf Wasser zum Sieden und bereitest in der Zwischenzeit die leere Dose vor. Du wickelst einen Docht auf die entsprechende Länge und klebst das Dochtende mit etwas Wachs unten an der Dose fest. Danach füllst du die Dose mit Kerzenresten auf – je kleiner die Stücke, desto besser.
Achte auch darauf, dass du eine Schale mit weiteren Wachsresten griffbereit hast, denn das Wachsniveau in der Dose verändert sich durch das Schmelzen. Man braucht also genügend Wachs zum „Nachschaufeln“. Auch hier gilt: Wer gerne eine Duftkerze hat, füllt hier etwas Duftöl ein.
Die Dose kommt dann ins siedende Wasser. Es dauert ein Weilchen bis das Wachs komplett geschmolzen ist und man nachfüllen kann. Ist die Dose gut gefüllt, entfernst du sie aus dem Wasserbad. Am besten mit Küchenhandschuhen, denn die Dose ist nun sehr heiß.
Danach lässt du die neue Kerze auskühlen. Es kann sein, dass sich um den Docht ein kleiner Krater im Wachs bildet. Diesen kann man mit etwas flüssigem Wachs ausgießen oder einfach so lassen. Und nun kannst du dir noch überlegen, ob du die Dose mit hübschen Bändern und Geschenkpapier verschönern möchtest. So wäre das Ganze natürlich das ideale Geschenk!
3. Für Fortgeschrittene: Kerze aus Gel mit Kräutern und Orangenschale
Material:
✓ Gelwachs
✓ Kerzendocht
✓ Orange
✓ Kräuter (Rosmarin, Thymian)
✓ verschiedene Gläser (Gurken-, Marmeladen- oder Jogurtgläser)
✓ Holzspieß oder Zahnstocher
✓ Sparschäler
So gehst du vor:
Diese Kerze ist etwas aufwändiger als die anderen beiden Variationen. Aber dafür ist sie auch besonders schön und frisch! Und los geht es: Da Gel länger zum Schmelzen braucht als Wachs, lohnt es sich, das Gel in einer Schale früh genug ins Wasserbad zu stellen. Wenn es mal geschmolzen ist, soll man noch mal um die 15 Minuten warten, bis alle Luftblasen verschwunden sind. Denn nur so kannst du verhindern, dass in deiner fertigen Kerze keine Bläschen entstehen.
Danach schälst du die Orange spiralförmig mit einem Sparschäler ab und bereitest deine Wunschkräuter vor. Nun kannst du alle deine Zutaten im Glas arrangieren. Entweder hast du eine helfende Hand, wenn du später die Kerze gießt, oder du klebst die Orangen und Kräuter mithilfe von Wachs an die gewünschten Stellen. Der Docht kommt jedenfalls mittig in das Glas. Auch hier kannst du das Ende wieder um einen Holzspieß wickeln, den du dann auf dem Glasrand ablegst.
Wenn das Gel keine Bläschen mehr hat, holst du es aus dem Wasserbad und gießt es in das Glas. Die Kerze, die im Sommer übrigens super Mücken vertreibt, lässt du zum Schluss gut auskühlen.
Falls du während des Arbeitens mit dem Wachs gekleckert hast, kriegst du die Flecken so wieder weg:
Egal, ob auf dem Tisch, Herd oder Stoff: Als erstes musst du das Wachs immer auskühlen lassen! Wenn es dann getrocknet ist, lässt es sich viel leichter entfernen. Tischtücher und Kleidungsstücke kann man auch einfach über Nacht in das Gefrierfach legen, das härtet das Wachs besonders gut aus und die Reinigung ist super einfach. Sollten trotzdem noch Wachsreste im Gewebe sein, wäschst du alles bei 60 Grad in der Waschmaschine.
Ist die Wachsschicht nur dünn oder hast du den größten Teil bereits entfernt, kannst du die Reste auch easy mit Löschpapier bzw. Zeitungspapier entfernen. Dazu jeweils ein Blatt unter und über den Wachsfleck legen. Anschließend mit einem Bügeleisen bei mittlerer Hitze und ohne Dampf vorsichtig darüber bügeln, um das Wachs zu erwärmen. Das Papier saugt das Wachs auf. Und dann müsste alles wieder gut sein!