Ein Tag am See: Improvisierte Spielideen für Kinder

17.06.2018 | von Catherine Hug

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Für Kapitäne und Huckleberry-Finn-Fans: ein Floß aus Ästen
  2. 2Für Tierfreunde und Hauptdarsteller im Puppentheater: eine Abenteuer-Landschaft aus Wald-Fundstücken
  3. 3Für Glückspieler und Sachensucher: Tic Tac Toe
  4. 4Für Selberbauer und Kuschelpausen: Ein Tipi
  5. 5Ast-Mikado
  6. 6Weitere Ideen für Outdoor-Spiele mit Kinder

Was gibt es Schöneres, als mit der ganzen Familie raus ins Grüne zu fahren und einen Tag am See zu verbringen?! Wer Kinder im Gepäck hat, braucht manchmal wirklich gute Argumente, die kleinen Wasserratten zum Aufwärmen wieder an Land zu locken. Deshalb zeige ich dir hier ein paar Spiel- und Bastelideen für draußen, die du ohne viel Aufwand umsetzen kannst – für die Pause zwischendurch oder an Tagen, die zu kühl zum Baden und Planschen sind.

Für Kapitäne und Huckleberry-Finn-Fans: ein Floß aus Ästen

Ein Floß zu basteln ist eine prima Beschäftigung für die Aufwärmpause, denn anschließend kann das fertige Floß gleich auf seine See-Tauglichkeit getestet werden. Und das Beste: Die ganze Familie darf mithelfen!

Das brauchst du:

  • Bindfaden, Schnur
  • Taschenmesser
  • Kleiner Stoffrest (zur Not tut es auch ein Stück alte Plastiktüte)
  • Äste

So geht’s:

Mach dich zuerst mit den Kindern auf die Suche nach etwa fingerdicken Ästen für das Floß. Für die Plattform habe ich 7 Äste verwendet und 2 weitere liegen für mehr Stabilität darunter. Die Äste werden jeweils am Ende miteinander verknotet. Die Schnur dazu doppelt legen und den ersten Ast in die Schlaufe manövrieren. Dann die beiden noch sehr langen Enden der Schnur um den Ast legen und mit einem Doppelknoten fixieren. Danach deponierst du den nächsten Ast direkt daneben, legst die beiden Schnurenden auch um diesen Ast und machst wieder einen Doppelknoten. Das wiederholst du solange, bis alle 7 Äste an beiden Enden miteinander verknotet sind.

Meist ist die Plattform jetzt noch etwas wackelig und instabil. Deshalb nimmst du 2 Äste und verbindest sie an der Unterseite des Floßes mit der Plattform.

Für das Segel suchst du nun 2 dünnere, aber stabile Äste. Den längeren steckst du einfach durch die Plattform hindurch und verknotest ihn mit den beiden angrenzenden Ästen der Plattform, sodass er ordentlich fest steht. Wenn die Äste der Plattform keine Zwischenräume für den Mast bieten, schnitze mit deinem Taschenmesser eine passende Öffnung.

Der zweite Ast ist für den sogenannten Baum – also den Teil unterhalb des Segels. Verknote den Baum mit dem Mast und falls deine Konstruktion nicht so stabil ist, wie du es dir wünscht, kannst du den Baum nun noch zusätzlich mit einem kurzen Stück Schnur an der Plattform festknoten.

Damit dein Floß sich nicht selbständig macht, bringe nun noch ein langes Stück Schnur an die Plattform an, dann kannst du es jederzeit wieder an Land ziehen. Und dann kann es endlich losgehen zur Jungfernfahrt!

Für Tierfreunde und Hauptdarsteller im Puppentheater: eine Abenteuer-Landschaft aus Wald-Fundstücken

Der Waldboden ist ganz neues Terrain für die liebsten Spielzeugfiguren aus dem Kinderzimmer. Besonders die, die das Wasser nicht scheuen und sich leicht reinigen lassen, sollten deshalb bei dem Ausflug an den See auf keinen Fall fehlen. Ob als Bewohner für die Sandburg, Forscher der Wildnis oder Abenteurer im Wald – es gibt viel zu entdecken!

Das brauchst du:

So geht’s:

Denk dir mit deinen Kindern ein spannendes Abenteuer aus, dass die kleinen Figuren in der Wildnis erleben. Geht es auf Safari oder bauen sich die kleinen Helden ein Haus aus Ästen? Vielleicht bist du ja sogar vorbereitet und zauberst im richtigen Moment noch einen Tiger oder einen gruseligen Dinosaurier aus der Tasche? Dann wird es noch mal richtig spannend.

Tipp: Dass für die kleinen Figuren jeder Grashalm riesig ist und jede Wurzel einen potentiellen Abenteuerspielplatz darstellt, beflügelt meist nicht nur die Fantasie der Kleinsten – so einen Tag mit besonderen Dimensionen lasse ich am liebsten mit dem Film „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft!“ ausklingen. An der Komödie haben auch schon jüngere Schulkinder Spaß.

Für Glückspieler und Sachensucher: Tic Tac Toe

Tic Tac Toe ist eines der ältesten Spiele der Welt. Man kann es natürlich auch einfach so mit einem Ast in den Sand malen, aber mit gesammelten Fundstücken macht es einfach gleich noch viel mehr Freude.

Das brauchst du:

  • 2x5 Fundstücke, also Steine, Muscheln, Tannenzapfen – erlaubt ist, was gefällt
  • 4 lange Äste
  • 2 Spieler

So geht’s:

Haben beide Spieler ihre Spielsteine am Ufer aufgesammelt, kann es losgehen: Legt die 4 Äste zu einem Raster auf den Boden und platziert abwechselnd eure Spielsteine in einem der Felder. Wer als erster 3 in einer Reihe unterbringen konnte, hat gewonnen.

Für Selberbauer und Kuschelpausen: Ein Tipi

Für eine richtig gemütliche Mittagspause, ist ein Tipi absolut spitze. Um das auf die Schnelle zu bauen, brauchst du vor allem 3 Dinge: ein großes Tuch, am besten mindestens so groß wie ein Bettlaken, eine lange Schnur und ein paar Wäscheklammern. Je nachdem, was du noch so auftreiben kannst, zeige ich dir 2 Varianten, um ein Spielzelt auf die Schnelle zu bauen.

Variante 1: Du findest viele lange Äste

So geht’s:

Für ein klassisches Tipi brauchst du 5-6 kräftige Zweige, allesamt mindestens 2 m lang. Lege sie gesammelt auf den Boden und umwickle sie als Bündel mit der Kordel, sodass an einem Ende noch mindestens 20 cm von den Zweigen herausstehen, am anderen Ende der Rest. Stelle das Bündel auf und ziehe die dicken Zweige alle in ihre Position, sodass die Form eines Tipis entsteht. Nun wickelst du den Stoff um das Gerüst und fixierst ihn mit Wäscheklammern.

Variante 2: Du findest einen Platz mit 2 Bäumen in einem Abstand von 1-3 m zueinander

So geht’s:

Noch schneller kannst du ein Spielzelt, alias Kinder-Versteck, bauen, wenn sich in der Nähe eures Ausflugsziels 2 Bäume befinden, die in einem Abstand von 1-3 Metern nebeneinander stehen. Eigentlich reichen sogar dickere Äste von Sträuchern dafür, denn wirklich Gewicht müssen die Bäume nicht tragen. Spanne die lange Kordel zwischen den Bäumen wie eine Wäscheleine auf und hänge nun das Tuch darüber. Breitest du das Tuch zu beiden Seiten aus und beschwerst die Enden mit ein paar Steinen, können sich deine Kinder darunter ganz hervorragend zum Spielen verstecken.

Ast-Mikado

Egal, in welcher Größe, Mikado ist ein toller Zeitvertreib, an dem alle Spaß haben. Diese Outdoor-Variante ist nicht nur selbst gemacht noch viel schöner, sie eignet sich auch prima für kleinere Kinder (zumindest wenn die Schnitzarbeiten abgeschlossen sind).

Das brauchst du:

  • Eine Handvoll etwa gleichlange Äste
  • Taschenmesser

So geht’s:

Die Kleinen sammeln, die Großen schnitzen – für das Outdoor-Mikado ist Arbeitsteilung angesagt. Die aufgesammelten Äste sollten dafür ungefähr alle gleich dick sein und möglichst gerade gewachsen. Je nachdem, wie viel Zeit und Geduld du mitbringst, können die Äste nun alle schön glatt geschält werden, oder auch einfach nur mit dem Messer oder etwas Farbe gekennzeichnet werden. Denn wie beim richtigen Mikado gilt: die Markierung der Stäbe entscheidet über die Punktvergabe am Ende. Einmal fertig geschnitzt, kann gestartet werden. Wer einen Ast vom Stapel befreit, ohne die anderen zum Wackeln zu bringen, darf seine Beute behalten und es gleich noch einmal versuchen ...

Weitere Ideen für Outdoor-Spiele mit Kinder

Outdoor-Kegeln

Du hast jede Menge Getränkeflaschen im Picknickkorb mitgebracht? Wenn schon welche geleert wurden, geht doch eine Runde kegeln! Statt Bowlingkugel darf hier auch ruhig mal der Fußball herhalten. Übrigens kannst du die Standfestigkeit der Flaschen selbst variieren. Dafür füllst du einfach ein bisschen Wasser in die Flaschen, schon fallen sie nicht so leicht um, wie im leeren Zustand.

Drachen steigen lassen

Ein Sturm zieht auf? Hurra! Dann geht es auf die Suche nach einer leeren Plastiktüte. An einer langen Angelschnur hast du so in 2 Minuten einen Drachen, den die Kinder in die Lüfte steigen lassen können.

Sachensucher für kommende Bastelaktionen

Selten kommen kleine Kinder ohne Fundstücke nach Hause. Am besten du machst dir schon vorher ein paar Gedanken, was man für den Bastelnachmittag alles so gebrauchen könnte. Mit einem konkreten Suchauftrag machen sich die Kleinen gleich noch motivierter auf die Suche.

Titelfoto: Priscilla du Preez / Unsplash; alle anderen Fotos: Catherine Hug

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