Darum solltest du dein altes Smartphone nicht rumliegen lassen, sondern es verkaufen!
Wenn von geringerem Ressourcenverbrauch gesprochen wird, denken wir oft an Strom, Wasser, Lebensmittel oder Klamotten. Doch ein alltäglicher und unverzichtbarer Gegenstand kommt uns selten in den Sinn: das Handy. In diesem Artikel erfährst du, weshalb sich der Verkauf deines alten Smartphones lohnt. Zudem lernst du, was alles in unserem Handy steckt, wieso das Recycling von Handys schwierig ist und welche Giftstoffe es beinhaltet.
Das steckt alles in unseren Handys
In einem Smartphone sind etliche Metalle verbaut, vor allem Kupfer, Nickel, Zink, Tantal, Kobalt oder Gold. Hierbei handelt es sich um Metalle, deren Bestand auf der Erde begrenzt ist, also um endliche Ressourcen. Ein sparsamer Umgang damit ist ein Muss. Die Metalle in einem Handy sind nicht nur begrenzt vorhanden, sondern auch der Abbau ist problematisch. Ein Aspekt ist, dass für die Rohstoffgewinnung sehr große Mengen Wasser benötigt werden. Die Folge: Teilweise trocknen Flüsse aus, weil der Grundwasserspiegel sinkt. Zudem können Schadstoffe und Schwermetalle durch den Abbau in das Grundwasser gelangen und dieses so verunreinigen. Betroffen sind vor allem Entwicklungsländer, da diese reich an Rohstoffen sind.
Sehr eindeutig sind die Konsequenzen, die aus der Gewinnung des Rohstoffs Kobalt resultieren. Kobalt ist häufig Bestandteil von Handyakkus und wird häufig im Kongo abgebaut. Auch hier sorgt der Abbau dafür, dass Abfallprodukte und Schadstoffe Wasser und Böden verseucht. Die Geschädigten sind die Bauern, deren Landwirtschaft dadurch erschwert wird oder teilweise nicht mehr möglich ist. Häufig ist die Luft verschmutzt, zudem strahlen Kobalterze eine gewisse Radioaktivität aus. Teilweise schuften hier Kinder unter katastrophalen Bedingungen, um den Rohstoff zu gewinnen.
Auch der Abbau von Gold bringt erhebliche Folgen mit sich, denn um Gold zu gewinnen, werden schädliche Stoffe wie beispielsweise Zyanid eingesetzt. Diese Stoffe gelangen in den Boden und ins Trinkwasser. Außerdem entsteht jede Menge Müll. Schätzungen gehen davon aus, dass beim Abbau von 0,024 Gramm Gold 100 Kilo Sondermüll entstehen. Das heißt nicht, dass wir auf Handys verzichten sollen. Aber ist es sinnvoll, sich genau zu überlegen, wie oft man sich ein neues Gerät kauft oder ob nicht ein Gebrauchtkauf die bessere Wahl ist, um Ressourcen zu schonen.
Recycling: das Problem mit dem Elektroschrott
Was die enthaltenen Metalle in einem Mobiltelefon angeht, sind Handys eine regelrechte Goldgrube. Laut der Wissenschafts-Sendung Planet Wissen enthält eine Tonne Handyschrott rund 240 Gramm Gold, zweieinhalb Kilogramm Silber, 92 Gramm Palladium, 92 Kilogramm Kupfer und 38 Kilogramm Kobalt mit einem Gesamtwert von rund 10.000 Euro. Allerdings finden in Deutschland nur fünf Prozent der verkauften Handys den Weg ins Recycling. Der große Rest verschwindet in Schubladen oder im Hausmüll.

Selbst wenn die Geräte recycelt werden, bringt das Probleme mit sich, denn Smartphones enthalten zahlreiche giftige und umweltschädigende Substanzen. Diese von den brauchbaren Elementen zu trennen, ist eine zunehmende Herausforderung. Weil die Kapazitäten dafür in Deutschland begrenzt sind, werden jährlich schätzungsweise rund 150.000 Tonnen deutscher Elektroschrott illegal nach Asien und Afrika exportiert. Das besagt zumindest eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2008. Belastbare Zahlen gibt es wenige, weil die illegalen Transporte selten von den Behörden registriert werden. In Asien und Afrika findet das vermeintliche Recycling in einem gesundheitsgefährdenden Umfeld statt. Per Hand werden die Geräte auseinander gebaut, zertrümmert und verbrannt, um an die Rohstoffe zu gelangen. Was nicht verwertet werden kann, landet auf Müllhalden. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind katastrophal.
In Elektroschrott finden sich bromierte Flammschutzmittel sowie Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber. Beim Verbrennen verpesten sie die Luft oder versickern in der Erde und geraten auf diese Weise ins Grund- und Trinkwasser. Ein umweltbewusstes Recycling unter humanen Umständen ist hier Pflicht.
Fazit: Smartphones verdienen eine längere Lebensdauer
Würden wir all unsere alten Elektrogeräte beim Händler oder am Recyclinghof abgeben, könnten viele Metalle wiederverwertet werden. Hoffnung macht, dass die Politik immer gegensteuert und bestimmte Abnahme- und Recyclingquoten festgelegt hat. So sind die meisten Händler seit 2016 verpflichtet, kleinere Elektroaltgeräte anzunehmen. Je nach Geräteart muss die Recyclingquote zwischen 55 Prozent und 80 Prozent liegen. Noch besser ist es, funktionsfähige Geräte, die wir nicht mehr haben möchten, zu verschenken oder zu verkaufen anstatt sie zu verschrotten. Auch Reparaturen verhindern, dass immer mehr Rohstoffe in Krisenregionen abgebaut werden. Auf eBay Kleinanzeigen lohnt sich also sowohl der Kauf als auch der Verkauf von gebrauchten Handys für dich. Damit kannst du anderen Personen eine Freude bereiten und sorgst dafür, dass weniger Metalle abgebaut werden müssen, denn du verlängerst die Lebenszeit eines Produkts. Davon profitieren wir und unsere Umwelt. Warum es sich lohnt, auch beim Spielzeug auf Nachhaltigkeit zu setzen, kannst du hier nachlesen.