Sehnsucht nach Freiheit: Mit dem Camper ins große Abenteuer
Unvergessliche Abenteuer und einzigartige Begegnungen – Urlaub im Wohnmobil ist für viele der Inbegriff von Freiheit und Selbstbestimmung. Doch nur wenige können sich den Luxus eines eigenen Campers leisten. Mietfahrzeuge mit Charme sind schwer zu finden. Auch Dirk Fehse, begeisterter Outdoor-Fan, suchte lange vergeblich nach einem bezahlbaren Camper. Er gründete kurzerhand seine eigene Wohnmobilvermietung. Wie er mit einer einzigen Anzeige bei eBay Kleinanzeigen eine große Fangemeinde entdeckte und warum er mit seinem Startup so viele Menschen begeistert, verrät er uns im Interview.
Wie bist du auf die Idee gekommen, eine private Campervermietung zu gründen?
Der Ursprung der Idee war meine Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuer und dem einfachen Leben. All das lässt sich mit einem Campingbus verwirklichen. Ich habe einige Monate in Australien verbracht und den Kontinent mit dem Camper erkundet. Eine prägende und schöne Erfahrung! Als ich zurückkam, wollte ich auch Europa auf diese Art und Weise kennenlernen. Aber was tun, wenn man kein eigenes Fahrzeug besitzt? Die Angebote von klassischen Vermietern waren mir zu teuer, der Preis war nicht transparent, sodass die verschiedenen Angebote schwer vergleichbar waren. Was mich persönlich am meisten gestört hat – die Fahrzeuge waren ohne jegliche Persönlichkeit. Ein Angebot vom Fließband. Dabei wollte ich so gern nach meinen persönlichen Vorstellungen reisen. Das war die Geburtsstunde von „PaulCamper“.
Deinen ersten Camper „Paul“ hast du zunächst über eBay Kleinanzeigen vermietet. Warum gerade bei uns?
Nun, es gab eben keine Plattform für privates Camper Sharing. Kommerzielle Plattformen erforderten in der Regel eine Grundgebühr und das Einstellen von mindestens 3 Artikeln. eBay Kleinanzeigen hingegen ist nicht nur kostenfrei und einfach in der Handhabung, sondern bietet vor allem eine große Reichweite.
Wie viele Anfragen hast du durchschnittlich auf deine Anzeige erhalten?
„Paul“ war in kürzester Zeit ausgebucht. Es waren so viele Anfragen, dass ich sie kaum bedienen konnte. Deshalb habe ich angefangen, mich nach Gleichgesinnten umzuschauen – andere Fahrzeugbesitzer, die gerne ihr Fahrzeug vermieten möchten. Das war der erste Schritt in Richtung Vermittlung: Alle Anfragen, die für mich nicht möglich waren, habe ich an andere Camper weitergegeben.
Was waren die Gründe für die große Nachfrage nach „Paul“?
Ich denke, dass das Bedürfnis bereits vor „Paul“ vorhanden war, nur fehlte das Angebot. Die Vorstellungen vom idealen Reisefahrzeug sind sehr unterschiedlich und individuell. Mein Angebot war simpel: Es gab einen Preis und da war alles mit dabei, was man braucht: Campingausstattung, Versicherung, vereinbarte Kilometer und so weiter. Oben drauf gab es eine ausführliche Einführung und meine persönlichen Tipps und Erfahrungen für eine Reise. Es war ein Angebot von einem Camper für einen Camper. Damit habe ich wohl einen Nerv getroffen!
Wer fragte bei dir das Wohnmobil zur Miete an?
Eine bunte Vielfalt an Menschen. Was sie alle gemeinsam hatten? Sie sehnten sich nach Abenteuer und Freiheit! Dazu ein Beispiel: Einer meiner ersten Mieter war ein gut situierter Anwalt mit seiner Familie. Der überschaubare Mietpreis für „Paul“ war nicht der Grund, warum sich die Familie für meinen VW T4 entschieden hat. Sie wollten einen auf das Wesentliche reduzierten Urlaub verbringen. Sie wollten das Muster, das jemand mit dem Daumennagel in das selbstgebaute Bettgestell geritzt hat. Sie mochten die kleine Beule im Schutzblech, die so aussieht, als habe man gerade ein richtiges Abenteuer erlebt. Sie wollten auf kleinem Raum gemeinsam Zeit verbringen und diese Zeit genießen.
Wie kam es zu der Entscheidung, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Als ich merkte, dass ich Menschen mit meinem Angebot glücklich machen kann, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es bereitet anderen Menschen Freude, es macht mir sehr viel Spaß und damit ist meine Arbeit sinnstiftend. Da war für mich klar, ich möchte die Idee weiter ausbauen.
Was zeichnet dein Unternehmen heute aus?
Besonders großen Wert legen wir auf den persönlichen Kontakt und Austausch. Das leben wir in Bezug auf unseren Service, wir begleiten und beraten unsere Vermieter und Mieter bei allen wichtigen Themen umfassend und kompetent. Aber auch Mieter und Vermieter haben bereits vorab die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Einige treffen sich vor der Vermietung und besprechen die Details. Das kann jeder handhaben wie es passt. Zusätzlich kann man „PaulCamper“ auch treffen: Wir veranstalten zweimal im Jahr unser „PaulCamper-Treffen“. Ein Campingplatz nur für unsere Community. Mit Lagerfeuer, Würstchen und Gesprächen – so wie wir Camper es mögen.
Wie groß ist die Community derzeit?
Wir freuen uns über mehr als 1.700 Menschen, die ihren Camper mit mehr als 10.000 anderen reisebegeisterten Menschen teilen. Tendenz stark steigend.