Ratgeber: Das solltest du beim Mini-Job beachten
Wenn am Ende des Monats nur noch wenig Geld übrig ist, lohnt sich ein Mini-Job als sichere Geldquelle. Damit du dich dabei nicht verzettelst, gibt es hier einige Tipps zur Suche und Infos rund um das Mini-Jobben.
Es gibt viele Möglichkeiten zusätzliches Geld zu verdienen. Ich habe mich in den Semesterferien fast ausschließlich mit Verkäufen bei eBay Kleinanzeigen beschäftigt und so meine Kasse aufgebessert. Während des Semesters habe ich in dem Restaurant eines Freundes das Geschirr abgewaschen. Allerdings gab es irgendwann Probleme, weil der Chef den Job nicht angemeldet hatte. Ich hatte mich vorher nicht informiert und deshalb nie danach gefragt. Also habe ich die ganze Zeit schwarz gearbeitet und unversichert obendrauf – ohne es zu wissen. Zum Glück ist damals nichts passiert! Denn es hätte für meinen Chef und mich böse ausgehen können. Deshalb solltest du, bevor du mit deinem Mini-Job startest, ein paar Dinge beachten, um immer auf der sicheren Seite zu sein.
Die schnelle Checkliste
√ Maximal 450 Euro monatlich (egal, ob bei einem oder 5 Jobs)
√ Es gilt der gesetzliche Mindestlohn
√ Freibetrag beim zuständigen Amt erfragen
√ Lass’ dir deine Anmeldung zeigen
√ Suche einen Mini-Job, der dir mehr bringt als Geld
Was du über das Geld wissen musst
Wenn du mit einem Mini-Job anfängst, darfst du bis zu 450 Euro damit verdienen. Es kann auch weniger sein, aber eben nicht mehr. Wenn es um mehr Geld geht, muss dein Arbeitsverhältnis anders geregelt werden.
Außerdem wichtig für dich: Der gesetzliche Mindestlohn gilt auch für Mini-Jobs. Diesen und weitere hilfreiche Hinweise kannst du u.a. auf der Seite der Agentur für Arbeit nachlesen. Wenn dir jemand etwas anderes erzählt, um deinen Lohn zu drücken, kannst du darauf verweisen. Wenn du es dir erlauben kannst, solltest du aber bei Leuten, die das versuchen, erst gar nicht anfangen zu arbeiten und zudem überlegen, sie zu melden. Passe auch besonders auf, dass du nicht mit Pauschalen je Einheit (5 Euro pro Verkauf) klammheimlich unter den gesetzlichen Mindestlohn gedrückt wirst.
Was du über die Sozialabgaben wissen musst
Mini-Jobs sind wie alle Jobs vom Arbeitgeber anmeldepflichtig. Im Gegensatz zu Vollzeitjobs oder Teilzeitarbeit über 450 Euro im Monat sind sie von Sozialabgaben aber fast vollständig befreit. So bezahlst du als Mini-Jobber keine Abgaben an die Arbeitslosen-, Kranken-, und Pflegeversicherung. Im Gegenzug hast du leider auch keinen Anspruch auf deren Leistungen. Deshalb musst du deinem Arbeitgeber in der Regel eine Krankenversicherung (zum Beispiel über deinen Hauptjob oder eben privat) nachweisen.
Die Rentenversicherung ist jedoch auch bei Mini-Jobs Pflicht. Die Abgaben sind aber sehr gering, aktuell 3,6 Prozent und du kannst dich davon auch befreien lassen. Wenn du dich nicht davon befreien lässt, gehen sie von deinen Gehalt ab. Hier musst du dich entscheiden, was für dich das Richtige ist. Wenn du in einem Betrieb anfängst, indem schon andere Mini-Jobber arbeiten, weiß dein Chef oder die Personalabteilung sicherlich gut Bescheid und kann dir Fragen dazu beantworten. Tipp: Falls dein Arbeitgeber die Anmeldung auffällig lange hinauszögert, weil er keine Zeit hat oder dich gar darum bittet erst mal „so zu arbeiten“, oder nicht nach einem Nachweis über deine Krankenversicherung fragt, sollten deine Alarmglocken klingeln. Frage nach, bleibe dran oder suche dir im Zweifelsfall etwas anderes.
Was du zum BAföG plus Mini-Job wissen musst
Die 450-Euro-Jobs sind zwar steuerfrei, aber wenn du noch BAföG beziehst, musst du aufpassen und solltest dich absichern. Du darfst zwar zum BAföG, genauso wie auch zum Arbeitslosengeld, etwas dazuverdienen, allerdings sind das nicht immer 450 Euro. Hier müsstest du nachfragen, bevor du dein frisch verdientes Geld angerechnet bekommst. Als Student hast du einen Freibetrag im Jahr, der sich etwa mit den 450 Euro deckt. Dieser Freibetrag wird aber auf ein Jahr berechnet. Hier ist es also egal, ob du den Jahresbetrag innerhalb eines Monats auf dem Bau verdienst oder durch regelmäßige Aushilfe in einem Geschäft. Der BAföG-Rechner gibt dir schon mal einen Richtwert, wie viel du dazuverdienen darfst. Um rechtssicher zu sein, solltest du aber beim BAföG-Amt verbindlich nachfragen.
Was du zum Verrechnen wissen musst
Sicher ist dir auch die Idee gekommen, in den Semesterferien richtig ranzuklotzen und dann später weniger zu arbeiten. Aber darauf solltest du sicherheitshalber nicht setzen, damit auch alles rechtens bleibt. Achte also auf die Anzahl deiner monatlich gearbeiteten Stunden und fange besser nicht an zu tricksen. Am Ende ziehst du sonst den Kürzeren.
Wie du einen Mini-Job finden kannst
Du solltest nicht gleich den ersten Job annehmen, der dir vor die Füße fällt, nur weil es bequem ist. Wenn du in den (Semester-)Ferien arbeitest, mache es nicht nur für das Geld. Suche dir einen Job, der dir mehr bringt als 450 Euro. Ich habe Teller gewaschen. Falls ich mal Millionär werde, kann ich sagen: vom Tellerwäscher zum Millionär. Das ist lustig, aber das war es auch schon. Ein Tag an der Spüle hätte dafür auch gereicht, aber ich musste mich nicht um den Job bemühen und deshalb habe ich ihn gemacht. Mal vom Geld abgesehen, wäre es sinnvoller gewesen, in einem Job zu arbeiten, der etwas mit meinem Studium oder mit meinen Zukunftsplänen zu tun hat. Wenn du Koch werden willst oder Hauswirtschaftslehre studierst, okay – dann wasche Teller ab. Besser wäre es aber in einem großen Hotel zu arbeiten und schon mal hinter die Kulissen zu schauen bzw. dabei zu sein.
Suche generell nach Firmen, bei denen du später arbeiten könntest und bewerbe dich dort einfach für einen Mini-Job. Was interessiert dich? Hotellerie, Film, Straßenbau, Medizin? Dann stelle dich initiativ bei den entsprechenden Stellen vor. So lernst du was, knüpfst gleich Kontakte und hast schon einen Fuß bei deinem zukünftigen Arbeitgeber in der Tür. Vielleicht merkst du dadurch aber auch, dass es doch gar nicht dein Ding ist. Die Erfahrung, für die du auch noch bezahlt wurdest, ist es in jedem Fall wert.
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Fotos: Getty Images