Moped-Check: Worauf du beim Gebrauchtkauf achten solltest
Machen wir uns nichts vor: Die Städte werden immer voller und mit dem Auto in der Stadt unterwegs zu sein wird immer anstrengender. Mobil sein möchten wir dabei trotzdem, doch der öffentliche Nahverkehr sowie diverse Sharing-Modelle bieten uns dafür nur bedingt Lösungen. Mit dem Fahrrad fahren? Man möchte ja nicht überall verschwitzt ankommen und für die Strecken sehr viel Zeit investieren. Die einfachste Lösung: E-Bikes oder Mopeds! Über die elektrische Variante habe ich hier bereits geschrieben, befassen wir uns heute also mit dem guten alten Moped. Ich zeige dir hier, was du beachten solltest, wenn du dir ein gebrauchtes Moped kaufst.
Was genau sind eigentlich Mopeds?
Unter Mopeds oder Mofas versteht man grundsätzlich Kleinkrafträder mit maximal 50ccm Hubraum. Klassisch sehen sie aus wie kleine Motorräder mit Pedalen, über die das Moped angetrieben werden kann. Aber auch moderne Motorroller/Scooter fallen im Sinne der StVo in dieselbe Fahrzeug-Kategorie.
Die Höchstgeschwindigkeit bei Mofas liegt bei 25 km/h, für Mopeds bei 45 km/h. Das klingt langsam, reicht für die Stadt aber absolut aus: Hier liegen die Tempolimits in der Regel ja ohnehin zwischen 30 und 50 km/h. Für Mopeds braucht ihr eine Fahrerlaubnis (Klasse AM), die ihr ab einem Alter von 16 Jahren machen könnt. Mopeds dürfen aber auch mit dem gewöhnlichen PKW-Führerschein der Klasse B gefahren werden – und genau das macht sie im Vergleich zu Motorrädern in der Stadt so attraktiv.
Welches Moped passt zu mir?
Beim Stöbern auf eBay Kleinanzeigen fiel mir sofort auf: Die Auswahl ist riesig und die Entscheidung für ein Moped am Ende sehr subjektiv. Es hängt davon ab, ob ihr eher ein verlässliches Gefährt fürs ganze Jahr wollt oder ein Schmuckstück, das ihr besser in der Garage parkt. Möchtet ihr ersteres, dann schaut nach einem Roller, der noch nicht zu viele Jahre und Kilometer auf dem Buckel hat.
Seid ihr selbst in der Lage, kleine Wartungsarbeiten zu erledigen, dann ist ein echter Moped-Oldtimer genau die richtige Beschäftigung für euch. Cruisen unter der Woche, schrauben am Wochenende. Die Besonderheit hierbei: Wurde das Moped vor dem 01.01.2002 zugelassen, darf die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h betragen, bei einer Zulassung vor dem 29.02.1992 sogar 60 km/h. Älter heißt hier also ausnahmsweise mal schneller!
Welche Marken gibt es?
Die absoluten Klassiker sind hier wohl Simson mit der Schwalbe und S50/51 sowie Piaggio mit der ikonischen Form der Vespa. Bei Vespa und Schwalbe wissen aber auch Verkäufer um den Kult-Status ihrer Bikes, den sie sich meist entsprechend bezahlen lassen. Der Preis sagt hier viel über den Zustand aus. Kauft also unter Umständen lieber ein aufbereitetes Moped für mehr Geld als eines, bei dem ihr euch zeitnah selbst um alles kümmern musst. Echte Bastler und Enthusiasten sollten mal nach Modellen von Zündapp schauen – eine Zeitreise auf zwei Rädern!
Honda bietet von typischen Gorilla- oder Dax-Mofas bis hin zu moderneren Scootern eigentlich für jeden etwas. An der Roller-Front ist das Angebot vor allem bei Peugeot mit dem berühmten Speedfight, Yamaha mit dem Aerox und Aprilia mit dem SR50 groß.

Was sollte ich vor dem Gebrauchtkauf prüfen?
Im Grunde genommen gelten hier die üblichen Regeln: Das Moped auf jeden Fall ausgiebig persönlich begutachten und den Vorbesitzer mit Fragen löchern. Gibt es Rost? Gab es Unfälle? Sieht etwas abgenutzt aus? Wirkt der allgemeine Zustand, als hätte der Besitzer das Moped regelmäßig gepflegt? Treten irgendwo Flüssigkeiten aus? Lasst euch die Papiere wie die Betriebserlaubnis und eventuelle Wartungsbelege zeigen. Fallen euch ungewöhnliche Anbauteile auf, dann fragt den Besitzer nach weiteren Infos – nicht alles ist legal und wird schnell zum Verstoß gegen die StVo.
Achtet außerdem darauf, ob der Motor des Mopeds bereits warm ist, wenn ihr ankommt. Das könnte darauf hindeuten (muss es aber nicht), dass das Bike Startschwierigkeiten hat und der Besitzer es deshalb hat warmlaufen lassen. In eurem Alltag sollte das Moped ja auch im kalten Zustand problemlos anspringen.
Solltet ihr zuschlagen, dann empfehle ich euch dringend einen Kaufvertrag. Das geht auch zwischen Privatpersonen und sichert euch ab, falls sich beispielsweise hinterher herausstellen sollte, dass das Moped gestohlen wurde. Hier werden die Daten (auch die Ausweisnummer – lasst euch diesen dazu zeigen) von Käufer und Verkäufer sowie Infos zum Verkaufsgegenstand und Preis festgehalten. Beispielsweise beim ADAC gibt es entsprechende Vorlagen, die wirklich schnell ausgefüllt sind.
Worauf sollte ich bei der Probefahrt achten?
Hier solltet ihr zunächst schauen, ob ihr mit dem Moped klarkommt (es soll ja schließlich für möglichst lange Zeit euer treuer Begleiter werden) und ob alles ordentlich funktioniert: Bremsen, Licht, Blinker, Hupe und Tacho. Beim Blick auf letzteren solltet ihr checken, wo die reale Höchstgeschwindigkeit liegt. Wie erwähnt, ist die Definition von Mopeds an Höchstgeschwindigkeiten gekoppelt. Liegt diese höher als erlaubt, erlischt die Betriebserlaubnis. Da an Mopeds aller Art oft viel herumgeschraubt wird, kommt das durchaus häufiger vor.
Fazit
Ihr merkt sicher: Die Welt der Mopeds ist riesig und bietet für jeden – auch auf dem Gebrauchtmarkt – das richtige Produkt. Dabei könnt ihr eurer Persönlichkeit freien Lauf lassen und eure mobile Freiheit perfekt auf euren Lifestyle abstimmen. Das Moped als Super-Accessoire sozusagen!
Um legal am Straßenverkehr teilzunehmen, braucht ihr nur eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen und schon steht der neuen Mobilität mit besonderem Coolness-Faktor nichts mehr im Weg.