Gartenarbeit im Frühjahr: Hecken, Sträuche und Bäume beschneiden
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der richtige Schnitt
- 2 Der richtige Schnitt für die jeweilige Pflanze
- 3 Sträucher setzen
- 4 Obstbäume schneiden: die Temperaturen beachten
- 5 Obstbäume schneiden: richtige Schnittführung
- 6 Gartengeräte fit für den Frühling machen: Blumentöpfe reinigen
- 7 Über Neuanschaffungen bei Gartengeräten nachdenken
- 8 Fazit
Das Frühjahr ist traditionell die Zeit, die für die Vorbereitungen genutzt wird, wenn der Garten das Jahr über schön blühen und gedeihen soll. Doch nicht nur Pflanzen werden gesät und Setzlinge gezogen, auch Bäume und Hecken brauchen jetzt Pflege und einen wohl überlegten Schnitt, damit sie über das Jahr ordentlich wachsen – und natürlich auch Früchte tragen können. Doch nicht nur für Pflanzen ist das Frühjahr ein wichtiger Monat – auch die richtigen Gerätschaften und Werkzeuge lassen sich jetzt perfekt für das Jahr vorbereiten. Klar, dass bei den vielen Angeboten und Möglichkeiten gerade angehende Hobbygärtner ein paar Tipps und Tricks brauchen.
Der richtige Schnitt
Gerade das richtige Beschneiden von Bäumen und Hecken ist ein Thema, mit dem sich Hobbygärtner sehr genau auseinandersetzen müssen. Wer Hecken beschneiden – oder sogar roden will, kann dies nur noch bis zum Ende des Februars machen. Ab dem 1. März gilt bis zum 30. September Bestandsschutz. So wird gewährleistet, dass Vögel und andere Kleintiere in den Heckenpflanzen nisten können. Wer vermeiden möchte, dass Lebensraum zum Nisten verloren geht, aber dennoch die Hecken stark zurückschneiden muss, der kann auch Nistkästen aufhängen. Laubabwerfende Hecken und Sträucher können bis Mitte März geschnitten werden: Kletterrosen, Clematis, oder sonstige sommerblühende Kletterpflanzen ebenso wie Beerensträucher. Davon ausgenommen sind allerdings die Frühlingsblüher – am besten also vorher genau informieren, um welche Sträucher es sich wirklich handelt, bevor die Heckenschere angesetzt wird.
Der richtige Schnitt für die jeweilige Pflanze
Bei Sträuchern müsst ihr genau beachten, um welches Gehölz es sich handelt. Flieder oder Bartblumen freuen sich über einen starken Rückschnitt, damit sie bis zum Sommer möglichst lange neue Triebe bilden können. Wer zu lange mit dem Rückschnitt wartet, riskiert, dass sich die Blütezeit in den Spätsommer verschiebt und die Blüten nicht so reichhaltig sind. Beerensträucher sollten möglichst im Februar zurückgeschnitten werden, damit sie möglichst viele Früchte tragen. Bei Brombeeren empfiehlt der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, die Sträucher dabei gleich für den nächsten Rückschnitt im folgenden Jahr vorzubereiten. Dabei werden beim Schnitt diejenigen Ruten bodennah zurückgeschnitten, die bereits getragen haben. Die nicht verzweigten Ruten hingegen bleiben stehen und werden waagerecht an ein Spalier gebunden – so verliert man im nächsten Jahr nicht den Überblick, welche Ruten abgeschnitten werden müssen.
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Sträucher setzen
Neue Sträucher lassen sich jetzt perfekt einsetzen: Stachel- und Johannisbeeren können im Februar wurzelnackt im Garten gesetzt werden. Bevor die Sträucher im März etwa austreiben, können sie auch noch an einen anderen Platz im Garten umziehen. Doch Vorsicht: Wie bei allen Schneidearbeiten im Garten gilt es, auf das richtige Wetter zu achten. Das Wetter sollte anhaltend frostfrei sein.
Obstbäume schneiden: die Temperaturen beachten
Grundsätzlich solltet ihr nicht nur auf das richtige Werkzeug achten, damit der Schnitt sauber gelingt, sondern auch auf beständiges Wetter. Wer seine Obstbäume besonders vor unbeständigem Wetter schützen will, kann den Stamm mit einem Kalkanstrich schützen. Dieser weiße Anstrich verhindert, dass sich Risse in der Rinde bilden und der Baum Temperaturschwankungen im Frühling ausgesetzt wird. Gerade freistehende Bäume sind den häufig schon sonnenintensiven Tagen einerseits, andererseits nordseitig aber frostigen Temperaturen ausgesetzt. Dies kann zu Gewebespannungen und dem sogenannten „Frostriss“ führen, der die Bäume nachhaltig schädigt. Geschnitten werden kann bereits bei Temperaturen über -5°C, wobei ihr darauf achten müsst, dass alle abgestorbenen Triebe bis ins gesunde Holz hinein entfernt und beschnitten werden.

Obstbäume schneiden: richtige Schnittführung
Damit Baumwunden schnell zuwachsen und keine Faulstellen auftreten, ist die richtige Schnittführung wichtig. Außer bei den Rhododendron wird kurz oberhalb einer Knospe geschnitten, bei großen Beschnitten über einer Abzweigung, damit sich das Wundgewebe gut entwickeln kann und die Baumwunden schnell abheilt.
Jedoch solltet ihr hier bedacht vorgehen, denn einer der häufigsten Fehler beim Baumbeschnitt ist, junge Bäume, die im Vorjahr keine Früchte getragen haben, zu stark zurückzuschneiden. Jeder Schnitt regt jedoch den Triebwachstum an – und verzögert so die Obstbildung. Und apropos Obst: Um Pilzkrankheiten zu vermeiden, sollten noch anhängende Fruchtmumien und mögliches Fallobst entfernt werden.
Gartengeräte fit für den Frühling machen: Blumentöpfe reinigen
Nicht nur der Garten erwacht jetzt langsam aus dem Winterschlaf – auch Blumentöpfe und Gartengeräte solltet ihr jetzt aufhübschen und einsatzbereit machen. Achtet bei Blumentöpfen auf eine gründliche Reinigung, denn Pilzsporen und Parasiten können oft viele Monate in Tontöpfen überleben. Kocht Gefäße unbedingt aus, in denen kranke Pflanzen waren. Gegebenenfalls müsst ihr diese sogar entsorgen. Je nach Verschmutzungsgrad reicht eine bloße Reinigung mit Wasser und Bürste hier nicht aus.
Über Neuanschaffungen bei Gartengeräten nachdenken
Für erfahrene Hobbygärtner kommt nun die Zeit, in der in Ruhe Geräte poliert und gewartet werden können. Neulinge sollten sich gerade im Februar mit der Anschaffung von Geräten befassen. Rasenmäher und Heckenscheren müssen geschärft werden, Baumsägen benötigen vielleicht sogar ein neues Sägeblatt Wer seine Spaten, Harken und Schaufeln allerdings nicht erst mühsam entrosten und einfetten möchte, freut sich jetzt über Ausverkäufe und Restpostenschnäppchen.
Prüft bei der Neuanschaffung von Gartengeräten, welcher Boden in eurem Garten vorherrscht. Bei einer Bodenkonsistenz, die als „fluffig“ bezeichnet werden kann, sind Geräte aus Blech völlig ausreichend – ansonsten muss robusteres Werkzeug gekauft werden. Je nach der eigenen Planung solltet ihr überlegen, ob ihr größere Mengen Erde oder Laub transportieren müsst. Berücksichtigt in diesem Fall Harken und Schubkarre auf eure Kaufliste. Wer Pflanzlöcher, Teiche oder Gruben ausheben möchte, braucht eine Schaufel. Wenn ihr widerspenstige Böden auflockern, kleinere Wurzeln durchtrennen oder Beete ausheben wollt, benötigt ihr einen Spaten. Grundsätzlich sollte jeder Hobbygärtner aber Gartenscheren und ein bisschen Werkzeug für kleine Ausbesserungsarbeiten besitzen. Wer großflächig und gezielt Pflanzen bewässert, sollte sich einen Gartenschlauch mit verstellbarer Düse anschaffen.
Fazit
Natürlich ist auch beim Thema Garten eine gute und genaue Planung das A und O. Wer sich schon vorab überlegt, was über das Jahr anfällt, profitiert von günstigen Angeboten und wird auch nicht so schnell von unvorhergesehenen Vorfällen überrascht. Gut gepflegte Bäume und Hecken werden das Jahr über schön wachsen und euch mit vielen Früchten belohnen. An sauber angelegten Beeten erfreut sich der Hobbygärtner das ganze Jahr über. Und auch im nächsten Jahr lässt sich davon profitieren, denn mit Hilfe von Listen und Plänen fängt jeder im eigenen Garten nicht mehr bei Null an.