DIY: So zauberst du deiner Katze ein Abenteuer-Zuhause
Haustiere tun der Seele sowie dem Herzen gut und man will ihnen genau dieses Gefühl zurückgeben, was sie einem selbst bescheren. In der Tierhandlung ist man oft überfordert zwischen all den Katzenkissen, bunten Fressnäpfen, Luxusartikeln wie überdimensionale Kratzbäumen und unzähligen Katzenbetten. Doch was braucht eigentlich so eine Hauskatze? Mein Kater Herr von Flausch lebt nun schon fast 2 Jahre bei mir und ich habe viel ausprobiert und von Anfang an alles selbstgebaut, da mir die Artikel im Laden oft optisch nicht gefallen haben oder sie mir einfach zu teuer waren. Also alles, was man für die kommenden Anleitungen braucht, ist gutes Werkzeug und eine gewisse Liebe zu Holz. Los geht’s!
1. Tipi zum Verstecken und Schlafen
Werkzeug:
✓ Bleistift
✓ Lineal
✓ Rollmeter
✓ Holzsäge / Stichsäge
✓ Schleifblock
✓ Bohrmaschine
✓ Akkuschrauber / Schraubenzieher
Material:
✓ 1x: 40 x 40 cm Leimholzplatte
✓ 2x: 80 x 40 cm Leimholzplatten
✓ 4x Holzschrauben
✓ Decke oder kleines Kissen
Bevor es ans Sägen und Bohren geht, sind erst einmal Rollmeter und Bleistift gefragt. Du zeichnest dir auf den 2 gleich großen Platten das Rechteck ein, welches du anschließend aussägen musst. Dafür misst du vom Rand der langen Kante 58 cm rein, machst eine kleine Markierung und misst von dieser Markierung noch einmal 4,5 cm dazu. Von diesen 2 Markierungen misst du nun 21 cm in die Mitte des Brettes rein und zeichnest dir mit dem Lineal ein schönes Rechteck auf, damit du beim Sägen gut die Linien siehst.
Es ist egal, ob du mit einer Handsäge oder einer elektrischen Stichsäge den Ausschnitt aussägst, es funktioniert beides gut. Denke nur daran, dass du nach dem Sägen kurz mit dem Schleifblock über die aufgerauten Kanten schleifen musst, damit sie wieder glatt werden. Nun kannst du die beiden Teile ineinander stecken. Stelle das Tipi auf den Boden auf und nehme die Bodenplatte dazu. Sie wird in circa 8 cm Höhe an die beiden Querplatten geschraubt. Hierbei ist es praktisch, die 4 Löcher vorzubohren, um dann mit dem Schraubenzieher oder dem Akkuschrauber die Bodenplatte festzuschrauben.
Lass dich beim Schrauben nicht verunsichern, da die 2 Platten natürlich nicht nahtlos aneinander abschließen können. Ich kann dir aber versichern, dass die Bodenplatte trotzdem halten wird, wenn deine Katze ihren Mittagsschlaf hält. Auf die Platte kannst du nun ein kleines Kissen oder eine kuschelige Decke legen und wenn deine Katze gerne kratzt, montierst du an der Außenseite des Tipis noch eine Kratzmatte dafür.
2. Stabiler Kratzbaum mit Kratzmatte und Spielzeugigel
Werkzeug:
✓ Bohrmaschine
✓ Akkuschrauber / Schraubenzieher
✓ Holzhacker / Hammer
Material:
✓ 1x 35 x 55 cm Holzplatte (Größe individuell nach Geschmack und Platz)
✓ 1x 7 x 9 x 85 cm Holzmasten (Höhe individuell)
✓ 4x Holzschrauben
✓ Klammern für Tacker / Nägel / Kleber
✓ Sisal ca. 40 m, 4 mm Stärke
✓ Kratzmatte
✓ Spielzeug mit Gummiband / Federn / Glöckchen
Zu Beginn suchst du dir die Mitte der Platte, stellst den Holzmasten darauf und drehst das Ganze um. Nun bohrst du 4 Löcher durch die Platte in den Masten und schraubst diesen mit 4 langen Holzschrauben fest. Spare nicht mit der Schraubenlänge, der Masten wird viel aushalten müssen und die Sicherheit des Stubentigers soll ja gewährleistet sein. Nachdem der Pfeiler montiert ist, kannst du die Platte wieder umdrehen und den nackten Kratzbaum bewundern.
Als nächstes schneidest du in der Mitte der Kratzmatte ein Loch und ziehst es über den Masten. Du kannst die Matte ankleben, antackern oder annageln, dass ist ganz dir überlassen. Es soll nur den Krallen deiner Katze standhalten. Als nächsten Schritt kommt das Sisal. Fange unten an und fixiere den Anfang mit dem Holztacker. Wickle es straff und eng und soweit nach oben wie du magst. Da ich noch etwas Kratzmatte übrig hatte, hab ich mich entschieden, dass Sisal nicht ganz bis oben zu wickeln und habe für mich mit der Kratzmatte einen schönen Abschluss gefunden.
Während man wickelt, kann man auch verschiedene Dinge in den Kratzbaum integrieren, da es in Verbindung mit dem Sisal am besten hält. Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Du kannst rückfederndes Spielzeug, Federn, Glöckchen mit einbinden, je nachdem was du möchtest oder was deiner Katze gefällt. Du hast auch die Möglichkeit den Kratzbaum mit einer Platte oder einem Körbchen abzuschließen, wenn du willst, dass deine Katze auf dem Kratzbaum eine tolle Aussicht hat und auch schlafen kann.
3. Wackelige Hängebrücke mit Aussichtsplateau
Werkzeug:
✓ Bleistift
✓ Lineal
✓ Rollmeter
✓ Holzsäge / Stichsäge
✓ Schleifblock
✓ Bohrmaschine
✓ Akkuschrauber / Schraubenzieher
✓ Holztacker
Material:
✓ 12x: 6 x 20 cm Leisten für die Trittbretter
✓ 2x: 25 x 70 cm Holzplatten für das Plateau (Größe individuell und je nach Wunsch oder Platz)
✓ 2x: 2 x 2 x 25 cm Holzleisten für die Befestigung der Brücke
✓ Schrauben (Holz & Wand)
✓ Dübel für die Wand
✓ Holzklammern / Kleber
✓ Sisal ca. 6 m, Stärke 4 mm
✓ Kratzmatte
✓ 4x Winkel für die Wand (15 x 20 cm)
Als Erstes sägst du dir deine verschiedenen Bretter und Leisten zurecht. Meine 2 Plateaus sind 25 x 70 cm groß, aber da musst du selbst schauen, wie viel Platz du dafür in deiner Wohnung hast. Danach kommen die kleinen quadratischen Leisten daran, die auf die gleiche Breite des Plateaus gekürzt werden müssen, da sie später auf die Unterseite angeschraubt werden. Die Trittbretter werden alle auf die gleiche Länge gesägt, die Anzahl der Elemente ist dabei variabel.
Hast du alle Trittbretter parat, dann lege sie dir der Reihe nach auf, wähle den Abstand, den du möchtest, und lege das Sisal links und rechts über die Bretter. Entweder bohrst oder tackerst du danach das Sisal an die Trittbretter fest.
Nun bohre in die 2 kleinen quadratischen Leisten jeweils 2 Löcher, ziehe das Sisal durch und verknote die Enden. Jetzt kannst du die beiden Leisten an der Unterseite des Plateaus festschrauben und danach auf der Liegefläche die Kratzmatte mithilfe des Tackers oder eines Klebers festmachen.
Um die ideale Lage für deine Hängebrücke zu finden, halte sie mithilfe eines Freundes an die Wand und suche nach dem optimalen Abstand und Höhenunterschied. Hast du ihn gefunden, halte die Winkel unterhalb der Plateaus an die Wand und markiere dir die Stellen, die du gleich in die Wand zu bohren hast. Für einen sicheren Halt an der Wand ist es besser, du verwendest zusätzlich Dübel, die die Schrauben besser in der Wand halten. Sind die Winkel erst mal an der Wand, brauchst du nur mehr die 2 Bretter mit Schrauben mit dem Winkel verbinden und deine Katze kann lossprinten.
Bei diesem Artikel sind keine Katzen zu Schaden gekommen!
Fotos: Kerstin Musl
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