Die richtige Nähmaschine finden
In puncto Do-It-Yourself und Nachhaltigkeit kannst du dir viele Fertigkeiten aneignen und dabei deiner Kreativität freien Lauf lassen, so beim Stricken, Häkeln oder Nähen. Hier zeige ich dir, worauf du bei einer (gebrauchten) Nähmaschine achten musst, und stelle verschiedene Modelle vor, damit du die richtige Nähmaschine finden kannst.
Diese Qualitätsaspekte solltest du beachten
Wer geschickt mit einer Nähmaschine umgehen kann, der wird von einfachen T-Shirts über Hosen bis hin zu eleganten Abendkleidern unbegrenzte Möglichkeiten haben und auch noch seine Geldbörse schonen. Dabei kannst du schon bei der Nähmaschine Geld sparen. Denn auch hier gilt: Nicht alles muss immer neu sein. Eine Vielzahl an gebrauchten Nähmaschinen gibt es bei eBay Kleinanzeigen. Folgendes solltest du beachten! Die Lautstärke einer Nähmaschine variiert je nach Modell. Wenn du oft z.B. abends nähst, sollte es nicht die Nachbarn stören. Ein weiterer Faktor ist die Sensibilität des Pedals, denn das Tempo kannst du über das Nähpedal steuern, wobei du auch vom Langsam-Nähmodus Gebrauch machen kannst. Auch die Beleuchtung des Nähplatzes ist wichtig, denn es macht einen Unterschied, ob es sich hierbei um eine konventionelle Glühlampe oder ein helleres und angenehmeres LED-Licht handelt. Zudem ist der Umfang des Nähprogrammes relevant. Hier gibt es zumeist zehn Standardprogramme, wobei ein gut funktionierender Knopflochstich dir gute Dienste leisten kann. Wenn du einen Jersey nähen möchtest, solltest du auf einen elastischen Stich achten. Die Stichlänge und Stichbreite sollte hierbei, je nach Programm, einzeln einstellbar sein. Das Einfädeln des Garnes gelingt am besten mit Hilfe einer Einfädelhilfe oder einem automatischen Einfädler. So werden deine Nerven geschont. Die Nadelpositionstaste dient dazu, immer die richtige Position zum Abschneiden des Fadens zu haben bzw. die Nadel während einer Nähpause im Stoff zu lassen. Das hat den Vorteil, dass nichts verrutschen kann.

Was ist wichtig für mich?
Zur Grundausstattung gehören ein Reißverschlussfuß, Spulen, Nahttrenner, Knopflochschiene und Ersatzspulen. Das Zubehör kann durch weitere Nähfüße, z.B. Applikationsfuß, erweitert werden, um beschichteten Stoff zu nähen. Um die Auflagefläche zu vergrößern, eignet sich ein Anschiebetisch. Je nach Modell kann die Nähmaschine sowohl leichte Stoffe, aber auch dickes Fleece verarbeiten. Da bekanntlich kein Meister vom Himmel gefallen ist, kannst du im Handbuch nachschlagen, welcher Stich für welchen Stoff empfohlen wird. Auch auf Reinigungstipps und häufige Fehler wird hier verwiesen. Den größten Unterschied in der Maschinenqualität machen insbesondere drei Faktoren aus. Diese sind erstens die Bedienerfreundlichkeit des Fußpedals, zweitens die Nadelpositionstaste und drittens die Einfädelhilfe, die deine Nerven schont.
Worauf muss ich beim Kauf einer gebrauchten Nähmaschine achten?
Wichtig vor dem Kauf ist es, die Nähmaschine zu testen und auf mögliche Mängel hin zu untersuchen. Die Funktionsfähigkeit einer Maschine erkennst du daran, ob der Nähfuß einwandfrei funktioniert sowie ob die verschiedenen Sticharten und die Fadenführung flüssig laufen und auch die Spannung des Fadens in Ordnung ist. Im Idealfall gibt es eine Restgarantie, da Nähmaschinen meistens eine Garantie von 10 Jahren oder länger haben. Im Optimalfall solltest du also den Verkäufer fragen, ob der Kaufbeleg noch vorhanden ist. Auch solltest du auf das Vorhandensein des notwendigen Zubehörs achten. Denn das Fehlen von Nadeln, speziellen Schlüsseln zum Öffnen des Gehäuses oder gar der Bedienungsanleitung kann im Nachhinein ärgerlich sein.

Drei Marken im Vergleich
Maschinen von Singer
Ich habe mir die Nähmaschinen der Hersteller Singer, Brother und Bernina genauer angeschaut. Die Marke Singer (seit 1851) ist einer der bekanntesten Hersteller weltweit. Alte Singer-Nähmaschinen unterscheiden sich von den modernen Geräten nur im Antrieb. Während neue Geräte über einen Elektromotor angetrieben werden, stellte die Firma Singer ursprünglich Modelle mit Fußantrieb her. Bei den älteren Modellen gibt es keine Beleuchtung wie bei den modernen Nähmaschinen. Du setzt dich vor die Maschine und stellst deine Füße auf das große Pedal. Durch eine vorsichtige Kippbewegung (ggf. mit der Hand) dieses Pedals setzt du das Schwungrad in Bewegung. Die Einstellungen der Nähmaschine selbst sind dagegen mit denen der modernen Geräte nahezu identisch. Du kannst die Fadenspannung und die Stichbreite einstellen. Bei einigen Modellen ist sogar das Zickzackmuster möglich. Ich empfehle dir, bei älteren Modellen langsam zu nähen, da das Stoppen des Schwungrades mit dem Pedal hier etwas schwieriger ist. Ähnlich wie bei einem Auto musst du einen „Bremsweg“ einplanen, um vor der nächsten Kurve anhalten zu können. Bei eBay Kleinanzeigen findest du eine Reihe an antiken Singer-Modellen. Achte darauf, ob diese noch funktionstüchtig sind. Die neueren Singer-Modelle aus der “Traditions”-Reihe bieten praktische Nähprogramme mit variabler Stichlänge, übersichtliche Stichanwahl und ein automatisches Knopfloch in vier einfachen Schritten. Geeignet sind diese besonders für Anfänger. Die Singer 225 aus der Traditions-Reihe schneidet bei Stiftung Warentest mit “Gut (1,8)” ab.
Die Marke Brother
Eine andere Marke ist Brother, die mit dem Modell Brother Innov-is F400 für üppige 630 Euro den Testsieger 2019 mit einer Bewertung von “Gut (1,7)” stellt. Günstigere Alternativen liegen hierbei zwischen 300 und 400 Euro. Auf eBay Kleinanzeigen findest du Modelle bereits ab 100 Euro. Insgesamt zeichnen sich die Nähmaschinen von Brother mit verbesserter Durchstichkraft und dem rechteckigen Transportsystem aus. Diese äußerst strapazierfähige Maschine bietet dir mit bis zu 850 Stichen pro Minute nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bei der Verarbeitung von Stoffen. Insbesondere für Fortgeschrittene sind die Nähmaschinen von Brother zu empfehlen.

Nähmaschinen von Bernina
Die dritte und letzte Marke in diesem Vergleich ist Bernina. Das Modell Bernina B 325 erreicht nicht ganz das tolle Nähergebnis wie der Brother-Testsieger. Die Nähmaschine ist aber für die meisten Arbeiten gut geeignet. Die Steuerung ist besonders bequem. Kennzeichnend hierfür ist die robuste Nähmaschinentechnik. Wenn du auf der Suche nach der typischen Durchstichkraft und Laufruhe bist, sonst aber auf Extras verzichten willst, eignet sich der B325 für dich. Das Modell hat einen CB-Greifer und kommt mit einem ansteckbaren Anschiebetisch. Der Arbeitsbereich wird mit LEDs ausgeleuchtet. Die wichtigsten Tasten befinden sich dabei am Nähkopf. Du kannst wahlweise mit Pedal oder der Start-/Stopp-Taste nähen. Die Geschwindigkeit ist dabei anpassbar bis 900 Stiche pro Minute. Zudem bietet es ein Nähalphabet, ein Knopfloch und ein Knopfannähprogramm. Die Anpassungen der Stiche werden dabei temporär gespeichert, wenn der Stich gewechselt wird. Für eine dauerhafte Sicherung stehen 30 Speicherplätze zur Verfügung.
Mein Fazit: Langfristig lohnt sich der Kauf
Je nachdem, ob du Anfänger oder Profi bist, sind unterschiedliche Nähmaschinen für dich geeignet. Die Singer-Nähmaschine ist ein Klassiker unter den Nähmaschinen, doch die antiken Modelle eignen sich oftmals nur als Deko. Kennzeichnend für die Brother-Modelle ist Qualität, die seinen Preis hat und sich eher für Fortgeschrittene eignet. Wenn du ein Modell zwischen Singer und Brother suchst, bist du bei Bernina richtig. Schau doch einfach mal bei eBay Kleinanzeigen nach der geeigneten Nähmaschine für dich. Wer, anstatt mit der Nähmaschine zu arbeiten, erstmal locker mit Stricken anfangen möchte, findet hier die passende Anleitung.