Checkliste zum Kauf: Alles, was du über E-Bikes wissen musst
Sie sind überall und ständig erzählt im Bekanntenkreis wieder einer von ihnen: E-Bikes, oder auch Pedelecs. Die Fahrräder mit Elektromotor-Unterstützung bieten denen Mobilität, für die ein gewöhnliches Fahrrad nicht mehr in Frage kommt – aber sie sind auch für alle anderen eine interessante Alternative. Doch was gibt es eigentlich für Unterschiede und was eignet sich für wen?
Mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zu Verabredungen und Terminen – in vielen Städten ist das der schnellste und unkomplizierteste und vor allem nachhaltigste Weg. Doch viele zweifeln daran, dass sie die nötige Kraft oder Ausdauer mitbringen, oder möchten nicht verschwitzt und ausgelaugt am Ziel ankommen. Hier kann Extra-Power aus einer Batterie die Lösung sein.
Das erste Mal E-Bike ist dabei ein cooles Erlebnis: Ich weiß noch, wie ich mich vor 2-3 Jahren an den Lenker eines Pedelecs geschwungen und dieses einfach wie ein normales Fahrrad behandelt habe – nur dass es plötzlich ganz schön flott vorwärts ging, als ich in die Pedale getreten habe!

Der Preis
Wenn du bei eBay Kleinanzeigen nach einem gebrauchten E-Bike sucht, kannst du schon eines wie neu für 650 Euro ergattern. Ganz neu gibt es solide Angebot ab ca. 1.200 Euro, was ungefähr dem Neupreis im Fahrradgeschäft entspricht. Und wenn es ein richtiges Profi-Gerät mit extra viel Schnickschnack sein soll, musst du dich auf rund 4.000 Euro einstellen.
Pedelec: Die Unterstützung macht den Unterschied
Der Gedanke (und auch die gesetzliche Regelung) von E-Bikes bzw. Pedelecs ist der folgende: Man nimmt ein gewöhnliches Fahrrad und ergänzt dieses um Elektromotoren sowie eine dazugehörige Batterie, die zuhause an der Steckdose geladen wird. Tritt man dann in die Pedale, schaltet sich der Elektromotor dazu und verstärkt die Kraft, die der Fahrer selbst liefert.
So kommt man schneller voran und schafft auch Steigungen, für die man sonst eher absteigen und schieben müsste. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Motorleistung nur unterstützend stattfindet. „Gas zu geben“ wie bei motorisierten Fahrzeugen, ist bei Pedelecs nicht erlaubt.
Und genau diese Unterscheidung ist wichtig: Während E-Bike im Grunde genommen den Überbegriff für Zweiräder mit Elektromotor darstellt, ist Pedelec die korrekte Bezeichnung für Fahrräder mit Eletrounterstützung. Pedelecs mit Unterstützung bis 25 Km/h dürfen ohne Zulassung und Führerschein gefahren werden. Schnellere Varianten oder solche, deren Antrieb auch ohne Pedalunterstützung funktioniert, werden rechtlich behandelt wie Mopeds. Man braucht also eine Zulassung sowie Versicherung und darf nicht auf Radwegen fahren.

Das richtige Pedelec finden
Nun gibt es unter dem Überbegriff der Pedelecs wie bei gewöhnlichen Fahrrädern auch unzählige unterschiedliche Varianten. Vom Retro-Bike bis zum Sportgerät gibt es so ziemlich alles mit elektrischer Unterstützung. Und auch die Kapazität des Akkus kann stark variieren – und damit die Reichweite im unterstützten Modus.
Spannend ist es hier meist auch, die verschiedenen Modi auszuprobieren: Der Unterschied, wie stark der Elektromotor unterstützt, ist sehr deutlich spürbar und die Entscheidung zwischen Spaß durch Power und Reichweite durch Muskelkraft macht das Fahren eines E-Bikes zu einem kleinen Abenteuer.
Mit diesen Fragen sollte man sich beschäftigen
Welche Rolle spielt das Gewicht?
Pedelecs sind durch den Akku schwerer. Muss man das Fahrrad regelmäßig in den Keller tragen, kann das Gewicht ein entscheidender Faktor sein. Ebenfalls interessant in Bezug auf das Gewicht sind aber auch die Bremsen. Diese müssen stärker sein, um trotz höherer Masse Sicherheit zu gewährleisten. Die Antwort der Gewicht-Frage hängt stark mit der folgenden zusammen:
Wie stark muss der Akku sein?
Kapazität bedeutet Gewicht und höhere Kosten. Hier ist es wichtig, die eigene Nutzung realistisch einzuschätzen und nicht zu übertreiben. Gerade wer nur auf kurzen Strecken in der Stadt unterwegs ist und vom Elektromotor nur hier und da bergauf unterstützt werden will, braucht nicht den größten Akku. Achtung: Wie auch bei Autos liegen die Herstellerangaben für die Reichweite meist deutlich über dem realen Einsatz.
Wie komplex soll es sein?
Der eine liebt technische Herausforderungen und möchte ein Pedelec, das mit seinen Funktionen und dem verbauten Infotainment einem Spaceshuttle gleichkommt. Andere suchen einfach nur ein Fahrrad mit Motorunterstützung, schätzen es sonst aber möglichst einfach. Hier muss wirklich abgewiegelt werden.
Antrieb und Schaltung
Richtig gelesen – die Frage nach Antrieb und Schaltung, die man sonst vor allem vom Auto kennt, gilt auch für E-Bikes und es verhält sich auch ähnlich: Hinten ist am sportlichsten, während ein Mittelmotor den idealen Schwerpunkt bietet und ein Frontmotor zwar günstig ist, aber auch die geringste Fahrdynamik bietet.
Die Art der Schaltung ergibt sich meist aus dem Zweck des Pedelecs: Ob Kette, Nabe oder Automatik hängt davon ab, wie viele Gänge man wirklich braucht, welches Antriebskonzept man möchte und natürlich vom Budget.

Entscheiden wie beim Fahrrad
Am Ende gilt bei Pedelecs wie auch bei gewöhnlichen Fahrrädern: Man muss nach Gefühl entscheiden. Das Bike, das dem persönlichen Einsatzgebiet am besten entspricht und sich beim Fahren gut anfühlt, ist das richtige. Ein hartes Rennrad eignet sich nicht für Einkäufe in der Stadt und ein entspannter City-Cruiser nicht für Offroad-Ausflüge in die Berge. Da spielen Akku und E-Motor keine Rolle.
Fazit: Ab zur Probefahrt beim Fahrradhändler um die Ecke! Dann ist man ideal vorbereitet für die Schnäppchenjagd bei eBay Kleinanzeigen. Wobei hier gilt: Bei gebrauchten E-Bikes kann die Akkuleistung stark abgenommen haben. Hier also testen und erfragen, wie es um die Laufleistung steht.
Meine Wahl: Retro für die City
Ich bin persönlich keiner, der das Fahrrad allzu sportlich verwendet, sondern eher als schlichtes Fortbewegungsmittel. Dementsprechend liebäugle ich momentan tatsächlich mit einem coolen Pedelec, das wie ein Retro-Moped aussieht und die moderne Technik geschickt versteckt. Für all die Strecken, die ich hier in Stuttgart so zurücklege, wäre das ideal, schließlich ist es im „San Francisco des Schwabenlandes“ unglaublich hügelig, weshalb mir ein Fahrrad ohne Unterstützung meist doch zu anstrengend wäre. Und zugegeben: Mir gefällt eben auch der Lifestyle-Aspekt!