Die Checkliste für deine Wohnungsbesichtigung
Neues Jahr, neues Wohnglück? Checkliste für die Wohnungsbesichtigung gefällig? Egal ob für dich alleine, gemeinsam mit deinem Partner oder für die ganze Familie: Das Thema Wohnungssuche begleitet jeden Menschen mindestens einmal in seinem Leben. Und dieser Schritt sollte sorgfältig geplant werden. Angefangen bei der richtigen Vorbereitung bis hin zu wichtigen, offenen Fragen über die Zu- oder Absage. Ich gebe dir zwei Listen mit auf den Weg, mit denen du den perfekten Zeitpunkt für deine Besichtigung findest und dank kleiner Tricks eine größere Chance auf deine Traumwohnung bekommst.
Vollständigkeit der Unterlagen
Wer einen Makler oder Vermieter überzeugen will, sollte bereits zur Besichtigung alle wichtigen Unterlagen mitbringen. Das zeugt von Zuverlässigkeit. Mit dabei haben solltest du eine Kopie des Personalausweises, Einkommensnachweise, eine Selbstauskunft (gibt der Makler oder Vermieter meist bereits in dem Exposé vor), eine Schufa-Auskunft, manchmal eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des Vormieters sowie eine Mietbürgschaft (falls du noch jünger bist und der Vermieter einen Bürgen braucht).
Wohnungsbesichtigung: lieber alleine!
Auch wenn es schwerfällt: Versuche, mit dem Makler oder der Privatperson Einzeltermine oder zumindest eine kleine Gruppenbesichtigungen zu organisieren. Bei Besichtigungen, bei denen rund 80 Personen die 38 qm Wohnung stürmen, bleibt für dich selbst kaum die Chance, zu zeigen, dass du die Wohnung wirklich willst und warum diese zu dir passt. Mehr Infos findest du hier: Link.
Eine Nacht drüber schlafen
Egal wie toll oder wundervoll die Wohnung auf den ersten Blick erscheint: Bevor du einen Vertrag unterschreibst, nimmst du dir diesen zunächst einmal mit nach Hause und liest ihn sorgfältig durch. Auch eine zweite Meinung kann in diesem Fall nicht schaden. Sollte der künftige Vermieter Druck ausüben und sofort eine Unterschrift verlangen, kannst du dir eigentlich schon fast sicher sein, dass hier etwas nicht stimmt. Dann gilt immer: Finger weg!
Weiter im Punkt vier deiner Checkliste für die Wohnungsbesichtigung:
Wohnung bei Tageslicht begutachten
Im Dunkeln eine Wohnung besichtigen? Keine gute Idee! Mängel können so schnell vertuscht werden. Deswegen immer bei Tageslicht eine Besichtigung vereinbaren. Ein weiterer Tipp: Ist es Sommer und kurz nach Feierabend noch hell sollte die Besichtigung auf diesen Zeitpunkt gelegt werden. Hier entsteht dann ein realistischer Eindruck der Lärmbelästigung aber auch der allgemeinen Nachbarschaft.
Entschlossen & pünktlich sein
Wenn du die Wohnung willst, dann zeige das auch. Dabei solltest du nicht schleimen, sondern einfach Selbstbewusstsein mitbringen und so dein Interesse bekunden. Zudem solltest du IMMER gepflegt und ordentlich zu dem Termin erscheinen – der erste Eindruck lässt sich häufig nicht so einfach wieder richten. Dazu gehören auch gepflegte Umgangsformen und Pünktlichkeit. Wie du beim Anbieter im Gedächtnis bleibst, zeigen wir dir außerdem in diesem Artikel.

Bitte jemanden, dich bei der Besichtigung zu begleiten
Fragen zeigen Interesse. Und diese entstehen vor allem dann, wenn du dir noch einen Freund oder deinen Partner mit zur Besichtigung nimmst. Fragen können sein: Warum ist der Vormieter ausgezogen? Sind Haustiere erlaubt? Gab es in dieser Wohnung Probleme mit Feuchtigkeit? Viele Menschen glauben, dass tiefgehende Fragen dazu führen können, dass man nicht als neuer Mieter ausgesucht wird. Stimmt, kann passieren. Doch seien wir mal ehrlich: Ist an der Wand ein dicker, dunkler Fleck, der auf Feuchtigkeit in den Wänden schließen könnte, ist die Wohnung im Zweifel so oder so keine Wahl für dich. Also immer lieber abklären.
Mach Bilder der Wohnung
In den meisten Fällen ist es erlaubt, Bilder von der leerstehenden Wohnung zu machen. Grundsätzlich gilt: Vorab einmal den Makler oder Vermieter fragen, ob Bilder gemacht werden dürfen. Vor allem dann, wenn die Wohnung noch bewohnt wird und somit noch als privat gilt. Gut sind die Bilder allerdings im Nachgang für dich: Zu Hause noch einmal alle Räume in Ruhe auf dich wirken lassen hilft bei der finalen Entscheidung. Also: Hab immer dein Handy oder eine Kamera dabei.
Checkliste kompakt
Auch wenn die Wohnung einen verdammt guten ersten Eindruck macht, sollten die folgenden Fragen vorab dringend geklärt werden. Gerade bei hübschen Altbauwohnungen können schwerwiegende Mängel (z.B. Schimmel, Rohrbruch oder Sanierungsarbeiten) vorliegen, die dann für Ärger sorgen. Wenn dir etwas seltsam vorkommt oder du dich unsicher fühlst, lieber einmal mehr fragen. So bist du im Endeffekt auf der sicheren Seite. Mängel oder offene Baustellen kannst du dir notieren und im Falle einer Zusage mit dem Vermieter besprechen. Hier wird sich im Zweifel immer eine Lösung finden, mit der beide Seiten gut leben können.
Hier kommen deine wichtigsten Fragen:
✔ Sind die Außenwände gut gedämmt?
✔ Sind Schimmel-/Wasserflecken zu sehen?
✔ Welche Art von Heizung wird genutzt?
✔ Ist es erlaubt auf dem Balkon zu grillen?
✔ Gehört die Einbauküche zur Wohnung bzw. für welche Preis muss diese übernommen werden?
✔ Gibt es Kabel- oder Satellitenanschluss für den Fernseher?
✔ Wie ist die Wohnung verkabelt? Sind genügend Steckdosen vorhanden und vor allem: Sind diese an den passenden Stellen, wenn es um beispielsweise deinen Fernseher geht?
✔ Gibt es einen Keller, Dachboden oder Abstellraum?
✔ Sind Haustiere erlaubt?
✔ Wenn du beispielsweise Musiker bist oder dein Kind zu Hause ein Instrument erlernt: Sind die Wohnungen enorm hellhörig?
✔ Darf ich die Wohnung bunt streichen oder gibt es hier genau Vorgaben?
✔ Wie muss die Wohnung, nachdem sie bunt gestrichen wurde, im Falle eines Auszugs wieder übergeben werden?
✔ Wer übernimmt die Kosten, wenn beispielsweise elektronische Küchengeräte (wie der Herd) oder aber die Toilettenspülung kaputt gehen?
✔ Wie sieht die Umgebung aus? Gibt es einen Supermarkt in der Nähe? Wo ist die nächste Bus-/ Bahnstation?
✔ Gibt es ausreichend freie Parkplätze oder kann man einen Stellplatz mieten?
Fazit
Nimm dir die Checkliste für die Wohnungsbesichtigung und die Checkliste kompakt für deine nächste Besichtigung zur Hand und finde so deine absolute Traumwohnung. Ohne Frage: Manchmal kann man sich aufgrund von Wohnungspreisen oder einer zeitlichen Notlage nicht an jeden Punkt der Checkliste halten. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Du findest in den Checklisten einfach nur eine gute Orientierung und einen Wegweiser, der dir im Endeffekt ein böses Erwachsen wie Schimmel oder eine enorme Lärmbelästigung ersparen kann.
Als ich damals aufgrund eines plötzlichen Umstandes eine Wohnung gebraucht habe, habe ich mich für eine entschieden, die sich im Nachhinein als dunkle Schimmelbude mit muffigem Geruch herausgestellt hat. Ich war bei einer Sammelbesichtigung mit mindestens 100 Leuten, als es bereits dunkel war. Die Wohnung war noch von der Vormieterin möbliert und somit sind die Flecken an den Wänden kaum aufgefallen. Dank guter Lampen wirkte die Wohnung hell und freundlich. Doch als ich einzog, wohnte ich in einer verwinkelten, düsteren Zwei-Zimmer-Wohnung, die so feucht war, dass meine Klamotten nicht mehr trocken wurden, diese dann auch muffig rochen und ich meine Möbel nach meinem Auszug entsorgen musste. Deswegen: Wirf lieber einen zweiten Blick auf das Objekt deiner Wahl – es kann dir viel Ärger ersparen.