Quietschgelb by Nature – alles, was man über Friesennerze wissen muss

20.10.2021 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Warum heißt der Friesennerz eigentlich Friesennerz?
  2. 2Warum sind Friesennerze gelb?
  3. 3Ist der Friesennerz wasserdicht?
  4. 4Friesennerze in der DDR
  5. 5Werden Friesennerze noch hergestellt?
  6. 6Wo kann man Friesennerze kaufen?
  7. 7Warum sollte man einen Friesennerz haben?

Von Witzen, Wind und Wetter kann Ostfriesland Lieder singen. Kein Wunder, dass gerade der Spitzname einer nach dieser Region benannten Regenjacke mit Humor zu verstehen ist. Die Rede ist vom Friesennerz bzw. Ostfriesennerz. Der stammt nämlich nicht aus dem äußersten Nordwesten Deutschlands, sondern aus einem dänischen Städtchenunweit von Kopenhagen. Jahrzehntelang trotzte er neben Wolkenbrüchen auch jeglichen Modetrends. Wie aber steht es heute um Friesennerze? Warum sind sie gelb? Und vor allem: Wo kann ich Friesennerze kaufen? Hier kannst du dich über die Vorteile des Schlechtwetterklassikers informieren.

Warum heißt der Friesennerz eigentlich Friesennerz?

Wenn Friese und Nerz etwas gemeinsam haben, dann nur, dass sie ganz bestimmt nicht aus Zucker sind. Ob Greetsieler Krabbenfischer, Borkumer Strandkorbvermieter oder Tourguide im Spolsener Moor: Wer aus Ostfriesland kommt, weiß, wie man mit rauem Wetter umzugehen hat. Der Trick? Oberbekleidung, die nicht weniger hart im Nehmen ist. Eben diesen Vorteil bot die Mitte der 1960er vom dänischen Unternehmen Jeantex entworfene gummierte Wendejacke, die als Friesennerz in die Geschichte eingehen sollte.

Zwischenstopp: Ostfriesenwitze

Mit Messer am Meer stehend, um in See zu stechen: Was hat man nicht alles an (manchmal gar nicht so guten) Witzen über Ostfriesen erzählt. Wären diese Witze verfilmt worden, hätten die Darsteller sicher auch Ostfriesennerze getragen. Aber Spaß beiseite. Zurückzuführen ist die gleich doppelt irreführende Bezeichnung Friesennerz auf eben diese Ostfriesenwitze, die sich ab Ende der 1960er landesweiter Beliebtheit erfreuten. Die gute Nachricht? Wie die Werke eines gewissen berühmten ostfriesischen Komikers nahelegen, fehlt es den Bewohnern des äußersten Nordwestens glücklicherweise nicht an Selbstironie.

Warum sind Friesennerze gelb?

Die grelle Signalfarbe sollte die Sichtbarkeit erhöhen – besonders, wenn jemand über Bord fiel. Ursprünglich war der Friesennerz nämlich als Schutzbekleidung für Berufsfischer und Segler gedacht. Was die Dänen damals wohl nicht ahnten: Ihr quietschgelbes Ölzeug sollte auf dem Festland einen noch viel größeren Boom auslösen als auf hoher See. Und das auch noch unter falschem Namen, denn die Jacke fühlt sich keineswegs an wie ein Pelz.


Bunte Auswahl für die Gegenwart

Mittlerweile gibt es neben den klassischen Modellen in leuchtendem Gelb auch Friesennerze in zahlreichen anderen Farben. Je nach Geschmack kannst du sie vielseitig in deine Looks integrieren, besonders im Frühling oder Herbst. Kapuze, Klappentaschen und Druckknöpfe hingegen sind so charakteristisch für die Outdoor-Jacke, dass sie alle Ansätze zur Veränderung überdauert haben. Manche Dinge brauchen eben kein Update.

Ist der Friesennerz wasserdicht?

Mit einem Friesennerz schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe – er schützt nämlich nicht nur vor Wasser, sondern auch vor Wind. Die klassische Version von Jeantex bestand aus Viskose, darüber wurde eine Schicht aus synthetischem Kautschuk aufgetragen. Ab 1985 wurde diese Gummierung dann von einer PVC-Beschichtung ersetzt. Der gemeinsame Nenner? Beide sind absolut wasser- und winddicht. Da es sich um eine Wendejacke mit einer traditionell dunkelblauen Innenseite handelt, hast du zudem gleich mehrere Styling-Optionen.

Schutz von Kopf bis Oberschenkel

Die einem Parka nachempfundene Kult-Regenjacke besteht aus lediglich 4 zusammengenähten oder verschweißten Teilen. Sollten Nähte zum Einsatz kommen, sind sie im Idealfall von innen verklebt. Das erhöht die Wasserfestigkeit zusätzlich. Weitere Eigenschaften, die Schutz vor Nässe bieten, sind:


  • eine große Kapuze mit Kordelzug
  • verstellbare Ärmelabschlüsse
  • ein verdeckter Reißverschluss
  • die Länge, die bis zum Oberschenkel reicht

Friesennerze in der DDR

Bereits kurz nach seiner Erfindung stieg die Nachfrage nach Friesennerzen in Westdeutschland so stark, dass man im kleinen dänischen Hørve bald nicht mehr hinterherkam. Wie schon die Jeans machte auch der knallgelbe Kult-Mantel irgendwann keinen Halt mehr vor der innerdeutschen Grenze. Ab Anfang der 80er genoss der Friesennerz in der DDR so große Popularität, dass beschlossen wurde, ihn selbst zu produzieren. Um das mit Erfolg zu tun, wurde (mehr oder weniger) tief in die Trickkiste gegriffen.

Copy-and-paste: die Wetterwendejacke

Ob als Windschutz auf dem Moped, für regnerische Arbeitstage im Freien oder als modische Oberbekleidung für die Freizeit: Während der 1980er-Jahre erfreute sich der Friesennerz in der DDR höchster Beliebtheit und bestimmte weitgehend das Straßenbild. Vertrieben wurde er von der heimischen Modemarke „elpico“ als Wetterwendejacke. Um einen Streit ums Markenrecht zu vermeiden, wurde das dänische Original nicht nur umbenannt, sondern auch leicht abgewandelt. Nennenswerte Änderungen sind neben dem Logo des Jugendmode-Labels die Metalldruckknöpfe an Taschen und Ärmelenden.


Werden Friesennerze noch hergestellt?

Friesennerze werden nach wie vor produziert. Die knallgelbe Jacke schlug in der Modewelt ein wie eine Bombe. Um den Bedarf vor allem in Deutschland, dem größten Absatzmarkt, zu decken, verlegte Jeantex den Vertrieb in die Nähe von Hamburg. Bis heute hat das Bekleidungsunternehmen des mittlerweile verstorbenen dänischen Gründers seinen Sitz in Rellingen. Der Kult-Nerz wird neben atmungsaktiver Sportbekleidung noch immer von derselben Firma hergestellt.

Comeback einer Legende

Nach dem anfänglichen Boom wurde der Friesennerz in den 90ern langsam, aber sicher durch moderne Funktionskleidung ersetzt. Lange wurde er dann nur von einer kleinen Fangemeinde getragen. Klein bei gab der sturmerprobte Klassiker allerdings nie. So erlebt der beste Freund der Gummistiefel mittlerweile ein echtes Comeback. Ob in Netflix-Serien, auf der Mailänder Modewoche oder als wind- und wasserfester Überwurf für die Übergangsmonate: Der Friesennerz ist endgültig im 21. Jahrhundert angekommen.


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Wo kann man Friesennerze kaufen?

Friesennerze zu finden, ist nicht schwer: Neben Jeantex gibt es heute viele weitere Marken, die sie anbieten. Du hast beschlossen, dir auch einen der gelben Ölparkas zuzulegen? Dann hast du viele verschiedene Optionen. Zum einen kannst du dich direkt in den Bekleidungsgeschäften der Innenstadt oder in Einkaufszentren umsehen. Die breiteste Auswahl findest du allerdings in Onlineshops.


Im Handel

Wem es lieber ist, Klamotten vor dem Kauf anzuprobieren, sollte den Friesennerz direkt im Handel kaufen. Ein Vorteil ist, dass man sich den Rücksendestress spart, falls der Mantel doch nicht so sitzt wie gedacht. Auch die Qualität ist sofort besser einzuschätzen: Sind die Nähte von innen verklebt? Fühlt sich die Beschichtung hochwertig an? Und wie sind die Ösen unter den Achseln verarbeitet? All das sind Punkte, die man vor Ort schnell überprüfen kann.


Im Internet

Was die Onlinesuche besonders attraktiv macht, ist die Hülle und Fülle an Friesennerzen verschiedener Marken. Optisch unterscheiden sich die Modelle meist nur in den verschiedenen Farben. Empfehlenswert ist es allerdings, sich vor dem Kauf möglichst über Unterschiede in der Verarbeitungsqualität zu informieren. Auch kostenlose Retouren sind ein Pluspunkt, auf den man beim Onlinekauf achten sollte.


Friesennerze secondhand?

Eine hervorragende Alternative zum Neukauf sind Secondhand-Friesennerze. Wenn nicht gerade ein Unikat aus Film und Fernsehen versteigert wird, erhältst du bei gebrauchten Modellen in den meisten Fällen ganz einfach das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Gebraucht oder nicht, diese Mäntel sind auf Langlebigkeit getrimmt. Deine Kaufoptionen? Auch hier on- und offline. Im Vintage-Laden um die Ecke oder auf dem Flohmarkt findest du vielleicht genau das richtige Modell für dich. Auch bei Kleinanzeigen kannst du dich in der breitenAuswahl an Friesennerzen für Frauen, Männer und Kinder umsehen.

Warum sollte man einen Friesennerz haben?

Der Friesennerz ist ein absoluter Klassiker. Es gibt deshalb einige gute Gründe, ihn in dein Repertoire aufzunehmen:


  • Friesennerze sind absolute Evergreens, die sich vom Modegeschehen nur wenig beeinflussen lassen.
  • Sie sind grundsolide und auf Langlebigkeit ausgelegt.
  • Die oberschenkellangen Mäntel bieten eine erstklassige Wasser- und Windfestigkeit.
  • Friesennerze können sowohl in der Freizeit als auch für Arbeiten im Freien eingesetzt werden.
  • Besonders gebrauchte Modelle bieten ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu vielen anderen Regenjacken.
  • Sie verfügen über eine riesige Kapuze mit Kordelzug, die bei jeglicher Witterung Schutz garantiert.
  • Dank der geräumigen Klappentaschen bieten Friesennerze viel Platz für persönliche Gegenstände, die nicht nass werden sollen.
  • Sie lassen sich schnell an- und ausziehen und sind relativ leicht, was sie zu einem praktischen Begleiter für die Übergangsmonate macht.
  • Da es sich um eine Wendejacke handelt, sind vielseitige Styling-Optionen möglich.

Auch wenn das bei Modefragen immer schwierig ist, ein Fazit kann man ganz sicher ziehen: Die dänische Kultjacke mit dem schrulligen Namen ist gekommen, um zu bleiben. Schau bei Kleinanzeigen vorbei und entdecke den Friesennerz, der dir beim nächsten Regen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Ist ein Friesennerz atmungsaktiv?

Zugegeben: Friesennerze sind nicht die erste Wahl, wenn es um atmungsaktive Kleidung geht. Je zwei Belüftungsösen am Ärmelansatz sorgen aber für eine gewisse Atmungsaktivität. Wir finden: alles halb so schlimm. Denn genau diese Luft- und Wasserundurchlässigkeit hat den Allwettermantel in den 60ern und 80ern zum Kassenschlager gemacht. Regenschutzkleidung, die mit einem knappen Kilo kein Schwergewicht und dazu auch noch bezahlbar war, gab es damals kaum. Umso beliebter daher der Friesennerz.