Die Aliens aus den eBay Kleinanzeigen
Ein Alien zu sein ist mindestens so gut, wie seine Hände in eine Schatztruhe voller Gold zu graben. In unserem neuen Werbespot konnten Kostümbildnerin Melina und Maskenbildnerin Nadine dabei ordentlich in die Zauberkiste greifen und wurden erstaunlich oft bei eBay Kleinanzeigen fündig. Zum Dreh durfte ich Felix, Petko und Julian bei Ihrer Verwandlung begleiten und erfuhr faszinierendes über die Architektur ihrer außerirdischen Haut.
Der Suit
Nachdem Melinas Konzept für die Besucher aus dem All fertig skizziert war, brauchte sie zu allererst Schaufensterpuppen. „Witzigerweise fand ich die auf eBay Kleinanzeigen“ erzählt die Berliner Kostümbildnerin, die bislang nur selten für Kinder Kostüme angefertigt hat. An den Plastikkörpern konnten sie die maßgeschneiderten Stoff-Anzüge aus silber-grauen Morph-Suits anbringen, die von hinten per Reißverschluss geöffnet werden können.
Dieser stabile Untergrund ist bei der Herstellung notwendig, damit die Alien-Hautstruktur auf den Stoff mit Silikon per Schwammstempeltechnik modelliert werden kann. Die Haut kann so trocknen und in Form bleiben. Mit Farbtechniken arbeitete Melina die Höhen und Tiefen heraus und schuf Konturen, damit das Alien im Spot keine Zweifel lässt.

Die Füße
Die Füße fertigte Melina aus Badelatschen in Größe der Kinder. Über sie stülpte sie große Alien-Handschuhe, die sie dann wie die Suits modellierte und wieder mit Silikon befestigte. Damit haben die Kinder sicheren Halt ohne die Kostümfüße zu schnell abzunutzen. „Viele Kunstschaffende kaufen ihre Materialien, Stoffe und Farben oft in Großmengen, um von Rabatt-Aktionen profitieren zu können. Im Anschluss bleiben oft Reste“. Melina wird so oft zum Ver- oder Käufer und muss so die guten Materialien nicht schlecht werden lassen.

Die Hände
Ins Revier der Maskenbildnerin Nadine gehörten neben den Köpfen auch die Alien-Hände. Sie verwendete zwei Latexhandschuhen: Den ersten schnitt sie unter an den Kuppen auf, sodass die Glieder wachsen können. Den gewonnenen Raum polsterte sie mit Latexmilch, Watte und Zellstoffen aus. „Einfach Klopapier, aber einlagig“ erklärte sie mir, damit die Wirkung der Zartheit eines Körpers nicht verloren geht. Aus Latexmilch wurden auch Adern modelliert.

Damit die Hände während des Drehs nicht rutschen, werden sie am Suit mit Latex fixiert und trockengeföhnt. Bis Drehschluss sind sie dann nicht mehr abzunehmen und „zocken kann ich dann auch nicht mehr!“ stellt Felix fest. Um die Farben anzugleichen ließ Nadine bei den Kindern am Drehtag Ihren Charme spielen, um sie für die lange Vorbereitungsdauer bei Laune zu halten. Ruhig erklärt sie jeden Schritt den sie tut und erkundigt sich, wie sich das Kostüm anfühlt. „Komisch!“ meint Petko.
Der Kopf
Für den Kopf brauchte Nadine im ersten Schritt ein Modell – Köpfe aus Gips. Darauf konnte sie mit Silikon die Alien-Strukturen aufarbeiten: Nasen- und Ohrenlöcher, Mund und Augenhöhlen anbringen. Die Augen sind halbe Plastikkugeln, die von innen schwarz angemalt wurden. Damit auch hier die Hautunterschiede unsichtbar werden, wird die Hals-Haut wie die Hände am Suit fixiert und die Ränder übermalt.

Auf einmal steht da ein Alien-Kind mitten auf dem Hof im Brandenburger Land. Illusion und Magie werden greifbar und Nadine und Melina ist das Strahlen nicht aus den Augen zu nehmen. Auch die Kinder, die vorher noch wild über den Hof getobt sind, bewegen sich jetzt bedächtig und langsam, um ja nichts kaputt zu machen.
Was bei unserem Besuch aus dem All geworden ist, seht ihr hier im Spot „Schwer zu glauben, leicht zu finden“. Viel Spaß!